Foto: Thomas Lückerath/DWDLDie WAZ-Gruppe will künftig im Internet gemeinsame Sache mit dem WDR machen. "Ich kann mir vorstellen, dass wir Inhalte des WDR künftig auf unsere Internet-Seiten stellen. Das nutzt beiden", sagte WAZ-Chef Bodo Hombach dem "Spiegel". Zuvor hatten die öffentlich-rechtlichen Sender den Verlegern angeboten,  dass diese gebührenfianziertes Fernsehmaterial für die Verwendung auf verschiedenen Internetplattformen zu nutzen. Zuletzt bekräftigte ZDF-Intendant Markus Schächter diesen Vorschlag bei der Eröffnungsrunde der Medientage München in der vergangenen Woche.

Der Vorschlag wurde von den Verlegern zunächst brüsk zurückgewiesen, da man in dem Vorschlag von ARD und ZDF den Versuch sah, die Sender wollten damit lediglich von der Kritik an ihren Digitalisierungsplänen ablenken. So seien es mehr die Texte und nicht die bewegten Bilder, in denen die Verleger ein Problem bei der Internetpräsenz von ARD und ZDF sehen, sagte BDZV-Chef Dietmar Wolff kürzlich in der "FAZ".
 


Die WAZ-Gruppe würde damit aus der Reihe der Verleger ausscheren. Erst vor zwei Wochen startete das Unternehmen mit "Der Westen" ein neues gemeinsames Internetportal für alle seine Regional-Zeitungen in Nordrhein-Westfalen. In dieser Region ist auch der WDR in der Berichterstattung außerordentlich stark und unterhält in NRW allein elf lokale Studios mit einer eigenen täglichen Sendung. Die Inhalte der lokalen Berichterstattung lassen sich seit rund zwei Wochen auch im Internet in einer eigenen Mediathek abrufen.