Bertelsmann dank RTL Group in der Gewinnzone

Der Medienkonzern hat im ersten Halbjahr 2003 sein operatives Ergebnis um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 228 Mio. Euro verbessern können. Zu diesem Ergebnisanstieg haben vor allem die Verlustreduzierung der Direct Group, die positive Geschäftsentwicklung der RTL Group sowie die konzernweite Optimierung der Geschäftsabläufe und Kostenstrukturen beigetragen. Die Ergebnisse von Random House und BMG sind dagegen durch Konsumzurückhaltung gesunken.

Der Umsatz des Konzerns ist von 8,8 Mrd. Euro im Vorjahr auf 7,9 Mrd. Euro gesunken. Der Rückgang war eigenen Angaben zufolge von der Schwäche des US-Dollars und der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geprägt. Wesentliche Medienmärkte, in denen Bertelsmann aktiv ist, waren von Konsumzurückhaltung, insbesondere in der USA geprägt. Der Überschuss vor Fremdanteilen belief sich im ersten Halbjahr 2003 auf 142 Mio. Euro, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es vor allem aufgrund des Verkaufs von Anteilen an AOL Europe 1,6 Mrd. Euro. Die Sondereinflüsse von -53 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2003 entfielen überwiegend auf die Aufwendungen für die Integration des Musikunternehmens Zomba bei BMG sowie auf Umstrukturierungen des Musikbereichs.

Die Investitionen beliefen sich in der ersten Jahreshälfte auf insgesamt 342 Mio. Euro, die sich überwiegend auf den Erwerb von Programmrechten(RTL Group) sowie Einsatz- und Eweiterungsinvestitionen (Arvato, Gruner + Jahr) verteilten. Von den einzelnen Unternehmensbereichen konnte einzig die RTL Group mit einem Umsatz von 2,2 Mrd. Euro die positive Entwicklung aus dem Vorjahr fortsetzen (2,1 Mrd. Euro). Maßgeblich zu dem Ergebnis hat RTL Television in Deutschland beigetragen. Der Umsatzrückgang bei Random House von 1,01 Mrd. Euro im Vorjahr auf 747 Mio. Euro führt Bertelsmann auf die anhaltende Schwäche des US-Dollars, die Konsumzurückhaltung in den USA und in Deutschland sowie die Schließung mehrerer Verlage in Deutschland (Falken, Mosaik) zurück. Die Umsätze der Unternehmensbereiche Gruner + Jahr (1,2 Mrd. Euro), BMG (1,1 Mrd. Euro),Arvato (1,6 Mrd. Euro) und Direct Group (1,1 Mrd. Euro) blieben im ersten Halbjahr 2003 knapp unter dem Vorjahresergebnis.

Für das Gesamtjahresergebnis 2003 ist Bertesmann zuversichtlich. "Aufgrund der Saisonalität vieler Bertelsmann-Geschäfte rechnen wir für das zweite Halbjahr mit einem höheren Umsatz und einem höheren operativen Ergebnis als im ersten Halbjahr und halten an der Prognose fest, im Gesamtjahr 2003 ein Operating EBITA über Vorjahresniveau zu erreichen", sagte Gunter Thielen, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG.