Die Rettungschancen für die PIN Group, mit der der Axel Springer Verlag noch im vergangenen Jahr den Post-Markt aufrollen wollte, schwinden offenbar. Das "Handelsblatt" berichtet am Mittwoch, dass Vorstandschef Horst Piepenburg, der seit der Einleitung des Insolvenzverfahrens das Unternehmen führt, das Unternehmen nun womöglich zerschlagen muss.
So habe sich bislang kein Investor für die ganze PIN Group gefunden, sodass nun regionale PIN-Töchter einzeln oder im Paket verkauft werden müssten. Einzelne Tochtergesellschaften der PIN Group arbeiten profitabel - für sie dürfte sich also leicht ein Käufer finden. Zahlreiche unrentable Gesellschaften dürften in dem Fall aber geschlossen und somit etliche Arbeitsplätze abgebaut werden.
Für die Suche nach einem Investor wird in der Tat die Zeit knapp. Ende Februar läuft für viele der insgesamt 37 insolventen PIN-Tochtergesellschaften der Anspruch auf Insolvenzgeld aus. Nur dadurch war es bislang möglich, die Löhne weiter zu zahlen. Ohne einen neuen Investor steht nun das endgültige Aus bevor.
Springer hatte im vergangenen Jahr nur wenige Monate nach der Übernahme der Mehrheit an der PIN Group den Geldhahn zugedreht. Offizieller Grund war die Einführung des Mindestlohns, der eine profitable Entwicklung unmöglich gemacht habe, so das Unternehmen. Doch auch ohne Mindestlohn steckte PIN in tiefroten Zahlen. Springer muss aufgrund des Desasters über 600 Millionen Euro abschreiben.