Foto: Deutsche Post World NetMit dem Abgang von Klaus Zumwinkel als Vorstandsvorsitzendem der Deutschen Post AG sind wohl auch die Pläne für eine Gratis-Zeitung des gelben Logistikkonzerns in weite Ferne gerückt. "Die Gratiszeitung ist ganz tief nach hinten in die Schublade gerutscht", sagte ein Post-Manger der "Financial Times Deutschland" (Dienstags-Ausgabe). Waren die Fronten zwischen der Post und den deutschen Zeitungsverlagen noch vor wenigen Monaten verhärtet, so zeichnet sich nun ab, dass beide Seiten künftig enger zusammenrücken könnten.

Nachdem zu Beginn der Woche bekannt geworden ist, dass die WAZ-Gruppe künftig unadressierte Werbesendungen der Post austragen will, meldet die "FTD" am Dienstag, dass dieses Kooperation noch weiter gehen soll. So soll die WAZ-Gruppe auch mit der Auslieferung des Werbeblättchens "Einkauf aktuell" betraut werden, in dem die Verlage lange Zeit eine starke Konkurrenz sahen, da es ihnen Werbekunden für die eigenen wöchentlichen Gratis-Postillen wegnimmt. Unterdessen wird Kritik laut, mit der Beauftragung von Verlagen mit der Zustellung von Werbung versuche die Post AG den Mindestlohn im Briefgewebe zu umgehen, was die Post bestreitet.
 


Laut Aussagen eines WAZ-Sprechers handele es sich bei dem Vorhaben lediglich um ein "Pilotprojekt". Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit beider Konzerne sei das aktuelle Projekt "nichts Besonderes". Laut "FTD" sollen sich bereits weitere Verlage in Gesprächen mit der Deutschen Post AG befinden. Darunter auch DuMont Schauberg. Interessiert sein sollen auch die Verlagsgruppe Madsack und der Nürnberger Verlag Müller Medien.