Logo: EM.Sport MediaBei EM.Sport Media steht aufgrund der geplanten Zusammenführung mit Highlight Communications ein Personalwechsel an der Spitze bevor: Werner E. Klatten, seit 2001 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, wird seinen Posten aufgeben und soll auf der nächsten Hauptversammlung in den Aufsichtsrat gewählt werden. Sein Nachfolger wird Bernhard Burgner, jetziger Präsident des Verwaltungsrats von Highlight Communications.

Der Vorstand der EM.Sport Media AG soll damit künftig neben Bernhard Burgener aus Rainer Hüther als stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden sowie Antonio Arrigoni bestehen. Arrigoni übernimmt ab 1. April 2008 das Finanzressort; er war bisher Chief Financial Officer von Highlight Communications. Im Gegenzug wird Werner E. Klatten bei Highlight Communications auch Nachfolger von Burgener als Präsident des Verwaltungsrates. Geplant ist, dass Burgener künftig die Funktion des Delegierten des Verwaltungsrates ausübt. Damit soll eine einheitliche und effiziente Führungsstruktur im Rahmen der Zusammenführung der beiden Medienhäuser gewährleistet.

Unterdessen hat EM.Sport Media seine Beteiligung an Highlight Communications wie geplant aufgestockt und weitere 5,33 Millionen Stück-Aktien erworben, die 11,3 Prozent des Grundkapitals entsprechen. Verkäufer ist Kirchs KF 15 GmbH & Co.KG. Eine weitere Aufstockung der Beteiligung ist vorgesehen. Angesichts der "aktuellen Verwerfungen" an den Finanzmärkten gelang es EM.Sport den Kaufpreis der Anteile noch einmal zu drücken. Statt der ursprünglich in der Optionsvereinbarung verhandelten 10 Euro zahlte EM.TV nun umgerechnet nur 8,85 Euro je Highlight-Aktie an KF 15. Bezahlt wurde teils in bar und teils in Aktien. KF 15 hält nach dem Vollzug nun 17,1 Prozent am Grundkapital der EM.Sport Media - sofern Kartellbehörden und KEK dem Deal zustimmen.

Ganz nebenbei präsentierte EM.Sport am Montag auch die Geschäftszahlen für das vergangenen Jahr. Die fielen im Kerngeschäft positiv aus - doch die Unterhaltungssparte, für die EM.Sport keinen Käufer findet und deren Wert deswegen massiv nach unten korrigiert werden musste, drücken unter dem Strich das Unternehmen tief in die roten Zahlen.

Zunächst zum Kerngeschäft Sport: Hier konnte EM.Sport den Umsatz auf 230,7 Millionen Euro steigern und damit die Erwartungen klar übertreffen. Das Ebitda liegt mit 26,8 Millionen Euro ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert und im Rahmen der Erwartungen. Das DSF erreichte dabei das beste Ergebnis der Sendergeschichte, die Plazaedia-Gruppe konnte bei Umsatz und Ergebnis die hohen Werte des WM-Jahres 2006 erneut übertreffen und Sport1.de erreichte ebenfalls das wirtschaftlich beste Ergebnis seit dem Start. Alles in allem erreichte der fortzuführende Geschäftsbereich nach Steuern ein Ergebnis von 9,1 Millionen Euro.

Alles paletti also, wenn da die unselige Unterhaltungssparte nicht wäre, die weiterhin zum Verkauf steht. Der kam unter dem Strich nämlich auf ein Nachsteuerergebnis von -50,8 Millionen Euro nach 0,1 Millionen Euro im Vorjahr. Schuld sind die Abwertung der Vermögenswerte um rund 50 Millionen Euro auf Basis einer Bewertung des Fair Value aus Käufersicht. Darin spiegelt sich die gesunkene Kaufpreiserwartung für das Unterhaltungsgeschäft wider. Für den gesamten Konzern liegt das Ergebnis nach Steuern und Anteilen von Minderheitsgesellschaftern somit tief im roten Bereich bei -41,2 Millionen Euro.