Springer-Chef Mathias Döpfner (Foto) legte am Donnerstag Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2008 vor. Demnach konnte der Konzern seinen Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich um 8,5 Prozent auf 641,7 Millionen Euro steigern. Zurückzuführen ist das Wachstum aber in erster Linie auf die erstmalige Konsolidierung der neu erworbenen Unternehmen zanox.de und auFeminin.com. Immer wichtiger wird für Springer das Auslandsgeschäft: Hier stiegen die Umsätze massiv um 29 Prozent auf 141 Millionen Euro. Somit stammen inzwischen bereits 22 Prozent der Erlöse von außerhalb Deutschlands.
Während es auf der Umsatzseite gut aussah, musste Springer beim Ebitda einen deutlichen Rückgang von 106,1 auf 78,7 Millionen Euro hinnehmen. Die Ebitda-Rendite sank somit von 17,9 auf 12,3 Prozent. Zu Buche schlägt hier der teure Umzug von "Bild" und "BamS" von Hamburg nach Belrin ebenso wie ein geringeres Ergebnis der Dogan TV-Gruppe, was auf Währungseffekte zurückzuführen ist. Dafür kann Springer auf einen verzehnfachten Netto-Überschuss verweisen. Der lag in den ersten drei Monaten bei stolzen 449,9 Millionen Euro nach 44,0 Millionen Euro im Vorjahr. Zu verdanken hat man das allerdings einem Einmaleffekt: Der Erlös aus dem Verkauf der Anteile an ProSiebenSat.1 wurde verbucht.
Blickt man auf die verschiedenen Segmente, dann zeigt sich aber, dass es im ureigensten Kerngeschäft Zeitungen National Probleme gibt. So gingen hier die Umsätze von 314,3 auf 296,7 Millionen Euro zurück. Während die Vertriebsumsätze weitgehend stabil blieben, macht Springer hier der schwierige Werbemarkt zu schaffen. Das Ebitda sank deutlich von 94,3 auf 68,6 Millionen Euro, was allerdings dem "Bild"-Umzug zuzuschreiben ist. Dennoch: Mit einer Ebitda-Rendite von nun 23,1 Prozent bleibt das Segment die Cash Cow des Konzerns. Auch im Bereich Zeitschriften National ging der Umsatz leicht zurück, der Gewinn legte aber deutlich zu.
Aufgefangen wurden die rückläufigen Zahlen in Deutschland auf der einen Seite durch Zuwächse im internationalen Print-Geschäft. Der Umsatz stieg hier um 5,2 Prozent auf 97,9 Millionen Euro. Anders als im Vorjahr konnte hier auch ein leicht positives Ebitda von +0,7 Millionen Euro verzeichnet werden. In die Höhe geschossen sind aber vor allem die Umsätze im Segment Digitale Medien, die von 19,5 Millionen auf 81,5 Millionen Euro anstiegen. Allerdings: Gleichzeitig stieg auch der Verlust in diesem Segment auf -11,7 Millionen Euro.
Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Konzernvorstand. 2008 sollen sowohl Konzernumsatz als auch das um Erträge aus der Kirch-Insolvenz und der Dividende aus der inzwischen verkauften ProSiebenSat.1-Beteiligung berenigte Ebitda wachsen. Springer-Chef Döpfner: "Im inländischen Printgeschäft sind wir in einem schwierigen Marktumfeld hochprofitabel. Unsere strategischen Schwerpunkte Digitalisierung und Internationalisierung führten zu einem deutlichen Umsatzanstieg im ersten Quartal. (...) Wir richten unsere ganze Aufmerksamkeit weiterhin darauf, das Potenzial unserer starken Marken auch in der Online-Welt optimal zur Entfaltung zu bringen. Denn unser Ziel ist es, das bestintegrierte Multimediaunternehmen in Europa zu werden."