Ultimatum für n-tv: Schwarze Zahlen bis 2005
Mit den Worten "Wenn die schwarze Null bis 2005 nicht zustande kommt, müssen die Gesellschafter über N-TV neu nachdenken", hat jetzt auch n-tv ein Ultimatum gesetzt bekommen. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Konkurrent N24 ebenfalls bis 2005 schwarze Zahlen schreiben soll und sich die ProSiebenSAT.1 Media AG auch einen kurzfristigen Ausstieg aus dem Sender vorstellen kann.Hans Mahr, Informationsdirektor und Chefredakteur von RTL, sprach mit der "Financial Times Deutschland" jetzt über n-tv, den Nachrichtensender an dem die Sendergruppe RTL mit 48,61 Prozent beteiligt ist. Im vergangenen Jahr hatte der Sender 23 Mio. Euro Verlust gemacht. Für 2003 wird ein Minus von etwas unter 20 Mio. Euro erwartet, wie die FTD aus Unternehmenskreisen erfahren haben will.
Seit März versucht der neue n-tv-Geschäftsführer Johannes Züll die Verluste zu stoppen. Neben fehlenden Werbeeinnahmen bereiten die Unternehmensstruktur Sorgen. Um die Kosten zu senken, hatte Züll bereits dutzende Stellen gestrichen. Momentan arbeiten noch rund 250 Festangestellte für den Sender.
Trotz der geforderten Konsolidierung und dem ungünstigen Investitionsumfeld, ist RTL bereit, weiter zu investieren, um kostengünstigere Abläufe zu ermöglichen. Investitionen, die die Strukturen verbessern, sind in Mahrs Augen immer sinnvoll. Daher wird auch ein Umzug in ein moderneres Gebäude nicht ausgeschlossen. Ein Umzug nach Köln zu RTL ist hingegen eher unwahrscheinlich.
Am Freitagmittag bemühte sich RTL via Pressemitteilung den Eindruck eines Ultimatums für n-tv zu mildern. Inhaltlich wurde jedoch keine Aussage des Zeitungsbericht in seiner Substanz dementiert. Mit weniger deutlichen Worten wurden im Gegenteil sogar ähnliche Aussagen gemacht.