Foto: RTLNach der erfolgreichen Ausweitung des mittäglichen Magazins "Punkt 12" auf zwei Stunden denken die RTL-Chefredakteure Peter Kloeppel und Michael Wulf derzeit intensiv über eine Ausweitung der Informationsangebote in der Frühschiene im RTL-Programm nach. Die kürzlich erfolgte testweise Ausstrahlung von Regionalmagazinen am frühen Vormittag habe "besser funktioniert, als wir gedacht haben", sagte Wulf dem in einem Interview mit dem Branchendienst "Kress Report". Die Sendungen kamen auf Marktanteile zwischen 11,6 und 15,3 Prozent.

Per Gesetz ist RTL derzeit dazu verplfichtet, die vorgeschriebenen Regionalfenster im Vorabend-Programm zu zeigen. Auf dem Sendeplatz am Morgen sieht man bei RTL jedoch mehr Vorteile für das interessierte Publikum. "Für die Zuschauer ist es nicht so toll, wenn am Abend alle öffentlich-rechtlichen Regionalprogramme und unsere gegeneinander laufen. Der Morgen ist bisher nicht besetzt", so Wulf.
 


Die Sendepflicht für regionale Angebote ist RTL in seiner derzeitigen Form ein Dorn im Auge. Bereits vor rund eineinhalb Jahren regte man bei RTL an, die Regionalberichterstattung in die digitale Sparte zu verlegen. In der vergangenen Woche sagte RTL-Chefin Anke Schäferkordt im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de dazu: "Wir sind immer noch in Gesprächen mit den zuständigen Politikern, um Alternativen auszuarbeiten. Einen Vorschlag haben wir gemacht. Die Verpflichtung zum Regionalprogramm, wie sie derzeit existiert, ist jedenfalls nicht zukunftsfähig".
 
Nach einer Analyse der Erkenntnisse am Vormittag will RTL gerne auch mit den zuständigen Landesmedienanstalten ins Gespräch kommen. "Das Interesse dürfte auf allen Seiten dasselbe sein: gute regionale Berichterstattung für die Zuschauer", so Peter Kloeppel gegenüber "Kress".

Auch die generelle Ausweitung des Informationsangebots am Vormittag steht bei RTL derzeit im Raum. Zwar sei die testweise Ausweitung der Sendung "Punkt 9" auf eine Stunde weniger erfolgreich gewesen, als erhofft, in der Schiene zwischen 6 und 10 Uhr sieht Wulf jedoch "gutes Potential für den Ausbau von regionalen wie überregionalen Info-Formaten".