Foto: NDRWaldemar Hartmann hat seinen Vertrag mit der ARD bis zum Jahr 2010 verlängert. Das sagte Hartmann in einem Interview mit dem "Tagesspiegel".  In erster Linie sehe sich der Sportjournalist als Moderator der "Sportschau", sagte er, fügte aber hinzu: "Wenn das mit dem 'Club' so weitergeht, sträube ich mich nicht, für jüngere Kräfte die Bühne zu räumen".
 
Im Ersten moderiert Hartmann bei sportlichen Großereignissen an Sendetagen der ARD abendliche Gesprächssendungen. Entweder unter dem Titel "Waldis Club" oder, wie während der Olympischen Sommerspiele, die am heutigen Freitag beginnen, gemeinsam mit Harald Schmidt unter dem Titel "Waldi und Harry". Laut Harmtann kam "Waldis EM Club" während der Fußball-Europameisterschaft in diesem Jahr auf "überwiegend Zuschauer aus der Zielgruppe 14 bis 49 Jahren - und zwar rund viermal so viele, wie die ARD sonst verbuchen kann".
 


Auch wenn sich Hartmann zunächst als Journalist sieht, betont er gegenüber dem "Tagesspiegel" auch das unterhaltende Element seiner Arbeit. "Natürlich machen wir Journalismus - aber wir sind schon deshalb etwas anders, weil wir im Sport sind. Je nach Lage der Dinge liefern wir mal mehr Entertainment, mal mehr Information. Ich denke, dass ich mit diesem Konzept manchmal mehr aus den Leuten herausgeholt habe, als die eigentlich sagen wollten", so Hartmann.
 
Ein Glaubwürdigkeitsproblem sieht Hartmann, der beim Bayerischen Rundfunk als freier Mitarbeiter geführt wird, auf den Sportjournalismus nicht zukommen. Die diskutierten Probleme des Genres liegen in seinen Augen im Thema selbst. So sei der Sport gegenüber der politischen Berichterstattung oder der Kultur das einzige Ressort, das die Ware, über die es berichtet, einkaufen müsse. "Der Sender berichtet also über etwas, für das er bezahlt hat. Das ist menschlich, dass man diese Ware etwas behutsamer behandelt", so Hartmann.

Dies bedeutet für den Moderator jedoch nicht, dass es damit unkritisch zugehen muss. Mit Blick auf Premiere-Moderator Marcel Reif sagte Hartmann: "Bayern-Manager Uli Hoeneß mag manchmal gar nicht zuhören, wenn Marcello die Spiele der Bayern bespricht. Kritische Geister kann es auch im eingekauften Sport geben.