Foto: ARDEs sind erst die Nominierungen zum Deutschen Fernsehpreis 2008, die heute bekanntgegeben wurden und sie ist darin noch nicht einmal namentlich genannt - und doch steht schon eine Siegerin des diesjährigen Fernsehpreises fest: Barbara Thielen. In den Verantwortungsbereich der RTL-Fiction-Chefin fallen allein 15 Nominierungen für den Kölner Sender, der sich insgesamt in diesem Jahr erstmals bei der Zahl der Nominierungen mit 20 Nennungen sogar vor ARD (18) und ZDF (19) setzen konnte. Sat.1 (7) und ProSieben (6) folgen in deutlichem Abstand.

Zu verdanken ist das der Strategie, wieder verstärkt eigene, durchaus aufwändige Filme - von der Jury zur "Hochglanz-Unterhaltung im Hollywood-Format" geadelt - zu produzieren. Und so gelang RTL das Kunststück, mit drei Filmen jeweils vier Nominierungen einzuheimsen: "Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen", "Das jüngste Gericht" und "Tarragona - Ein Paradies in Flammen". Dazu kommen noch drei Nennungen für "Die dunkle Seite".

Mit den ersten beiden, also "Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen" und "Das jüngste Gericht", darf sich RTL diesmal sogar Hoffnungen in der Königskategorie "Bester Fernsehfilm/Mehrteiler" machen. Mit "Contergan", "Die Frau vom Checkpoint Charlie" (beide ARD) und "Das Wunder von Berlin" (ZDF) ist hier die Konkurrenz aber stark.

In der Kategorie "Beste Serie" einigte sich die Jury schiedlich friedlich auf eine Nominierung für jeden der fünf großen Sender. Mit "Dr. Psycho" (ProSieben), "KDD" (ZDF) und "R.I.S." (Sat.1) wurden noch einmal die gleichen Serien wie im Vorjahr nominiert als sich "KDD" durchsetzte. Dazu kommen in diesem Jahr aber noch "Doctor's Diary" (RTL) und die ARD-Serie "Mord mit Aussicht".

Ein Parodie-Festival gibt es in diesem Jahr im Bereich Comedy. ProSiebens "Switch Reloaded" sieht sich hier - wie schon beim Grimme-Preis - einer starken Konkurrenz durch die Sat.1-Show "Fröhliche Weihnachten" mit Bastian Pastewka und Anke Engelke gegenüber. Zudem wurde auch Mathias Richling für seine Parodien im "Scheibenwischer" nominiert. Dazu kommt ein eher unbekanntes Format, das im Frühjahr im WDR zu sehen war: "Der Popolski Show".

In der freien Kategorie mit jährlich wechselnden Themen wird die Jury diesmal die beste Reality-Sendung küren. Neben den RTL-Dokusoaps "Die Ausreisser - Der Weg zurück" und "Teenager außer Kontrolle - Letzter Ausweg Wilder Westen" findet sich dort etwas überraschend auch die ProSieben-Jobdoku "Deine Chance! 3 Bewerber - 1 Job" wieder, in der nachmittags auch schonmal Tabledance-Jobs vermittelt werden. In der Kategorie "Beste Show" darf sich schließlich neben den großen Events "DSDS" und "Germany's Next Topmodel" auch Sat.1 mit seinem Promi-Special von "Das weiß doch jedes Kind" Hoffnungen machen.

Auch kleinere Sender haben die Chance auf eine Auszeichnung. Erstmals seit vielen Jahren konnte RTL II wieder eine Nominierung abstauben, diesmal für "Welt der Wunder" in der Kategorie "Beste Wissenssendung". Gegner sind hier "neues." (3sat) und "Quarks & Co." (WDR). Eurosport ist in der Kategorie "Beste Sportsendung" für seine Olympia-Berichterstattung nominiert. Vox glänzt mit einer Nominierung in der Kategorie "Beste Dokumentation" für "Eschede, 10.59 Uhr - Zehn Jahre nach der ICE-Katastrophe" und einer weiteren in der Kategorie "Beste Reportage" für die "stern TV Reportage: Aus denen wird doch nix!' Kinder am Rande der Gesellschaft".

Noch ein Blick auf die persönlichen Kategorien. Hoffnungen auf eine Auszeichnung als "Bester Schauspieler" dürfen sich Mišel Matičević ("Die dunkle Seite", "Das Gelübde", "Die Todesautomatik"), Benjamin Sadler ("Contergan", "Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen") und Devid Striesow ("12 heißt: Ich liebe dich") machen. Bei den Damen sind Veronica Ferres ("Die Frau vom Checkpoint Charlie"), Claudia Michelsen ("12 heißt: Ich liebe dich") und Katharina Wackernagel ("Contergan", "Mein Mörder kommt zurück") nominiert.

Im Bereich "Beste Moderation Unterhaltung" wird diesmal interessanterweise das Genre "Late Night" betrachtet - das es in Deutschland eigentlich kaum gibt. Nominiert sind hier Daniel Hartwich für dessen RTL-Sendung "Achtung! Hartwich" sowie Ina Müller ("Inas Nacht", NDR) und Jörg Thadeusz ("Thadeusz", RBB).

Diese und alle weiteren Nominierungen in den insgesamt 22 Kategorien finden Sie auf der folgenden Seite noch einmal aufgelistet.