Foto: RTLDer Kölner Fernsehmarktführer RTL hat eine große Schwäche: Die Daytime. Hier hat RTL nach dem Abschied von den Gerichtsshows noch kein neues Erfolgsrezept gefunden. Vor einem Jahr hatte man bei RTL die Hoffnung auf ein neues Line-Up, an dessen Anfang ein auf doppelte Sendelänge erweitertes "Punkt 12" stand. Ein Jahr war dies die einzig erfolgreiche Veränderung in der RTL-Daytime. Umso verständlicher, dass man sich darüber in Köln sehr freut.

Routine kehre dennoch noch lange nicht ein. "90 Minuten reine Sendezeit täglich neu und aktuell zu bauen, so dass ein schlüssiges Ganzes entsteht, ist immer wieder eine Herausforderung", sagt "Punkt 12"-Redaktionschef Matthias Ebel gegenüber DWDL.de. "Das war mit einer kürzeren Sendung deutlich leichter, aber es macht immer wieder Freude, diesen dicken Tanker zu lenken."

In den vergangenen zwölf Monaten hat das Team um Redaktionschef Ebel und Moderatorin Katja Burkard weiter an der Sendung gearbeitet. "Positiv überrascht hat uns, wie gut unsere Zuschauer auch anspruchsvolle, schwierigere Themen annehmen, wie wir sie beispielsweise mit den ‚Punkt 12-Reportern‘ täglich sehr erfolgreich in der Sendung etabliert haben", erklärt Ebel. Und es verlief nicht ohne Probleme: "Schwierig war zum Teil der Prozess, mit externen Produzenten eine gemeinsame Sprache für die Sendung zu entwickeln."

An der derzeitigen Sendung hat er allerdings nichts auszusetzen. "Wirklich große Veränderungswünsche habe ich im Moment kaum. Wir haben ja bereits über die letzten Monate viel optimiert und modifiziert, Inhalte neu bewertet und an Längen gefeilt. Neu dazugekommen ist vor knapp einem halben Jahr eine eigenständige, sehr aufwändige Testrubrik. Bleibt im Moment vor allem die uns seit Jahren vertraute Aufgabe, an vielen Details und der Qualität unserer Sendungen zu feilen."

Ob er sich denn angesichts der schwachen RTL-Quoten am Nachmittag nicht auch noch eine dritte Stunde "Punkt 12" vorstellen könnte - diese Frage wollte Ebel dann doch nicht beantworten. Abwegig wäre es nicht - man hat schon die verrücktesten Programmideen für nicht möglich gehalten.