Foto: ZDFMit einem Offenen Brief schalteten sich am Donnerstagabend nun auch mehrere Verleger in den Streit zwischen dem ZDF und Elke Heidenreich ein. Sie fordern Intendant Schächter und Programmdirektor Bellut darin auf, die Entscheidung sich mit sofortiger Wirkung von Elke Heidenreich zu trennen und die Literatursendung "Lesen!" nicht fortzusetzen, zu revidieren und der "Verantwortung für den kulturellen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens nachzukommen".

Elke Heidenreich habe sich wie kaum ein anderer im deutschen Fernsehen für die Lese- und Buchkultur eingesetzt und "einem breiten Publikum auf einzigartige Weise die Literatur nahegebracht". Daher solle man die auf "Kränkungsgefühlen" beruhende Trennung überdenken und die Sendung fortsetzen.

Beim ZDF wies man die Forderung der Verleger allerdings postwendend zurück. Schächter: "Die Trennung von Frau Heidenreich ist irreversibel. Die Verantwortung dafür trägt allein Frau Heidenreich, deren Verhalten gegenüber dem ZDF und seinen Mitarbeitern für das Unternehmen nicht mehr hinnehmbar war. Dabei geht es nicht um 'Unmut' oder 'Kränkungsgefühle'. Es geht darum, dass das ZDF durch die Vorwürfe und Behauptungen öffentlich herabgesetzt wurde und damit das für eine weitere Zusammenarbeit notwendige Vertrauensverhältnis zerstört ist." 

Beim ZDF betonte man allerdings erneut, dass man bereits ein Nachfolgeformat für "Lesen!" entwickelt, das im Jahr 2009 sechs Mal ausgestrahlt werden soll. Schächter: "Literatur im ZDF findet in einem neuen Format statt. Dazu werden wir Gespräche mit Branchen-Vertretern, Autoren und Verlegern führen, die teilweise bereits anberaumt sind. Das ZDF sieht sich auch weiterhin in der Pflicht, einen maßgeblichen Beitrag zur Förderung der Lesekultur in Deutschland zu leisten. 

Auf der folgenden Seite dokumentiert DWDL.de den Offenen Brief an das ZDF im Wortlaut.