Am Wochenende überraschte die ARD mit der Ankündigung, im kommenden Jahr die Verleihung des Musikpreises "Echo" zu übertragen. In den vergangenen Jahren hatte stets RTL den "Echo" übertragen und damit hervorragende Quoten eingefahren.
Der Senderwechsel stieß angesichts dessen bei RTL auf Kritik. Eine Sendersprecherin sagte, es sei erstaunlich, wie die ARD Gebührengelder "jenseits des eigentlichen Auftrags" einsetze, um damit junges Publikum einzukaufen. Die ARD habe RTL überboten, obwohl man bereit war, eine höhere Summe als bislang zu zahlen.
Bei der ARD weist man die Vorwürfe unterdessen zurück. Thomas Schreiber, ARD-Koordinator Unterhaltung: "Schade, dass RTL sich als schlechter Verlierer erweist und Gerüchte in die Welt setzt. Richtig ist: Die ARD hat RTL finanziell nicht überboten. Dass Musik auch in der jüngeren Zielgruppe zum Programmangebot des Ersten gehört und dort erfolgreich ist, beweisen wir seit vielen Jahren mit dem Eurovision Song Contest."
Den von der "Süddeutschen Zeitung" kolportierten Betrag von 2 Millionen Euro dementierte die ARD schon am Sonntag. Auch Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie, sagte, dass die ARD nicht mehr Geld geboten habe als RTL. Gorny: "Bei nahezu identischen wirtschaftlichen Konditionen der Angebote der Fernsehsender hat die ARD uns besonders mit ihrem Cross-Promotion-Konzept überzeugt, das eine enge Einbindung der angeschlossenen Hörfunksender vorsieht."