Foto: Axel Springer VerlagNachdem der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, Klaus Vater, der "Bild" nach einem überaus kritischen Bericht über einen Werbefilm der Behörde mit Anzeigenentzug gedroht hat, hat sich Vater nun bei der Zeitung Entschuldigt. In einem Brief an Chefredakteur Kai Diekmann (Bild) schrieb Vater, es liege ihm fern, "die Freiheit oder die Berichterstattung der 'Bild' in irgendeiner Weise in Zweifel zu ziehen oder zu beschädigen. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, bedaure ich dies". Gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bezeichnete Vater seine Reaktion auf den "Bild"-Artikel als "nicht weise".
 
Damit dürfte das Scharmützel zwischen der Zeitung und Ministerium vorerst beendet sein. "Wir nehmen die Entschuldigung an", sagte Diekmann. "Gleichzeitig bedauern wir allerdings, dass Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sich in einer Frage von so grundsätzlicher Bedeutung hinter einem Mitarbeiter versteckt und nicht persönlich Stellung nimmt", so Diekmann weiter.
 

 

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Mittlerweile allerdings meldete sich auch die Ministerin per Pressemitteilung selbst zu Wort. "Die Pressefreiheit ist für mich und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BMG ein hohes Gut. Sie darf nicht angetastet werden. Deshalb habe ich veranlasst, dass sich der Pressesprecher des Ministeriums nach missverständlichen Äußerungen gegenüber der Bild-Zeitung entschuldigt", so Schmidt.

Und die Anzeige im Wert von 61.000 Euro, die das Ministerium im Januar schalten wollte, aber eine entsprechende Option von Klaus Vater fallen gelassen wurde, was die öffentliche Auseinandersetzung zwischen Zeitung und Behörde in Gang brachte? "Damit es keine weiteren Irritationen gibt, habe ich die gesamte Anzeigenkampagne gestoppt. Bei künftigen Anzeigen werden selbstverständlich - wie bisher auch - alle Zeitungen gleich behandelt und gleichermaßen berücksichtigt", teilt Ministerin Schmidt mit.