Bild: SWR/Rafael KrötzDas Thema Startzeit der "Tagesthemen" wird die Intendantinnen und Intendanten der ARD im Februar während einer Programmtagung beschäftigen. Als "Stachel im Fleisch des Ersten" bezeichnete der neue ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust die unterschiedlichen Sendezeiten. In einem Interview mit dem "Spiegel" sagte Boudgoust, er wolle sich "dafür einsetzen, den Schmerz zu lindern". SWR-Intendant Boudgoust hat den ARD-Vorsitz zum Jahreswwechsel von Fritz Raff (SR) übernommen.
 
"Mit dieser Meinung bin ich im Kreis der Intendantinnen und Intendanten auch nicht allein. Eine Entscheidung muss aber nicht zwingend in den ersten Wochen fallen", so Boudgoust weiter. Während der Programmsitzung wolle man sich intensiv mit dem "Für und Wider der verschiedenen Alternativen" beschäftigen. Heikel ist vor allem der Mittwoch-Abend. Hier ist die späte Sendezeit der "Tagesthemen" der Talk-Show "Hart aber fair" geschuldet, für deren derzeitige Programmierung es kaum Altenativen zu geben scheint.
 

 
Geht es nach Programmdirektor Volker Herres, hat die Lösung der "Tagesthemen"-Frage längst nicht mehr die Eile, die sie noch vor einigen Monaten zu haben schien. Im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de sagte Herres im Dezember: "Dass wir am Mittwoch-Abend einen Ausrutscher nach hinten haben,  muss bei nächster, passender Gelegenheit korrigiert werden – aber nicht um den Preis, bei anderen Programmen größeren Schaden anzurichten". Zudem sei der Ausrutscher wenig problematisch: "Trotz dieses Mankos ist aber die Akzeptanz am Mittwoch momentan sehr gut  und das Sendeschema funktioniert", so Herres.

Boudgoust hingegen plädiert gegenüber dem "Spiegel" dafür, "ruhig etwas experimentierfreudiger" zu sein. "Wir müssen uns trauen, die festen Strukturen unseres Programms auch mal aufzubrechen - und sollten dann auch gelassen reagieren, wenn es nicht läuft".