ZDF spendiert Kerkeling Viralkampagne im Netz

Mit Hape Kerkeling geht das ZDF am  kommenden Mittwoch auf Zuschauerfang. Die Verfilmung des Hörbuchs "Ein Mann, ein Fjord" ist der erste Film mit dem Allround-Talent, der unter der Federführung des Mainzer Senders entstand. Da lässt sich das ZDF nicht lumpen und trommelt ordentlich für den Film mit Jürgen Tarrach in der Hauptrolle, in dem es ein Wiedersehen mit so mancher Figur aus dem Kerkeling-Kosmos gibt.

Während man an "Ein Mann, ein Fjord" in der klassischen Fernsehpresse auf Grund von Interviews und Setberichten derzeit kaum vorbei kommt, hat sich das ZDF für das Internet erstmals an eine virale Marketing-Kampagne gewagt. So wurden insgesamt sieben Internetseiten angelegt, die als Webpräsenzen zahlreicher Nebenfiguren des Films die Handlung auf das Netz ausweiten und - mal mehr, mal weniger deutlich - auf den Sendetermin hinweisen.

 

 

Eine wichtige Rolle spielt dabei die abgehalfterte Schlagersängerin Uschi Blum, ein Alter Ego Kerkelings, die ihren ersten großen Auftritt in dem Spielfilm "Kein Pardon" hatte und mit "Ein Mann, ein Fjord" nun ihr großes Comeback feiern soll.

 

Auf ihrer Seite unter www.uschiblum.de gibt es neben Biografie, Diskographie und Hörbeispielen auch Videos mit Fernsehauftritten Blums zu sehen. Diese Seite allerdings liegt nicht in der Verantwortung des ZDF, sondern wird von der Plattenfirma Roof  Music betrieben. Das ZDF allerdings verlinkt dorthin über die fiktive Agentur für Glamourauftritte, die Blum vertritt und der der  Sender eine Internetseite verpasst hat, wie auch insgesamt fünf weiteren Handlungsträgern des Films. 

 

Überblick über sein Dienstleistungsangebot gibt auf einer eigenen Internetseite somit auch die Filmfigur Lars Hoegesund, der anhand eines Hundequartetts die Zukunft vorhersagt. Das Tierarztehepaar Schwarz-Ebershagen gibt auf seiner Seite Englisch-Tipps für Auslandsreisen.

Ebenfalls eine eigene Visitenkarte im Netz hat der Sender dem Unternehmen "Personentransporte und mobile Anwaltskanzlei Taxi Kemal" verpasst. Auch der FKK-Campingplatz "Björn uten Bukse" ("Bär ohne Hose") ist nun ansurfbar, ebenso wie das Beruhigungsmittel für Hunde namens "Cani Calm", das im Film immer wieder zum Einsatz kommt. Auf seiner Seite beim Videoportal Youtube bietet das ZDF zudem die verfügbaren Clips zum Film gebündelt zum Anschauen an.

Die Viral-Kampagne, die klar das ZDF als Absender nennt, ist der erste Gehversuch des Senders mit dieser Form des Programm-Marketings. Die Kampagne wurde vom Sender selbst entwickelt und von einem freien Mediengestalter umgesetzt. Ziel der Bemühungen sei es, auch diejenigen potentiellen Zuschauer zu erreichen, die sich über das Fernsehprogramm nicht mehr über die klassischen Wege informieren, sondern verstärkt das Internet nutzen, heißt es seitens des Senders.

Nachdem der Film gezeigt wurde, sollen auch die Domains mit den entsprechenden Inhalten wieder verschwinden, kündigt ein Sendersprecher an. Somit dürfte das Comeback von Uschi Blum nicht von allzu langer Dauer sein. Aber wer weiß: Bald schon wird Hape Kerkeling sicher mit neuen Shows auf den Bildschirm zurückkehren.

Bei welchem Sender er künftig dauerhaft präsent sein will, ist derzeit noch offen. Beim ZDF wird er außer mit "Ein Mann, ein Fjord", wo er zudem auch in der Rolle des legendären Journalisten Horst Schlämmer zu sehen sein wird, demnächst auch mit einer Dokumentation über die "Geschichte der Welt" vertreten sein. Sein Reisebericht "Ich bin dann mal weg" hingegen wird vom NDR verfilmt.