
Doch das "RTL Nachtjournal" hatte so großen Erfolg, dass noch im selben Jahr das ZDF sein eigenes Magazin "heute nacht" nachschob, ein Jahr später folgte die ARD mit dem "Nachtmagazin". Auch Sat.1 versuchte es 2001 mit eigenen Spätnachrichten, stellte diese allerdings im allgemeinen Sparwahn Mitte 2007 wieder ein.
Alle Konkurrenten kamen dennoch nie an den Erfolg des "RTL Nachtjournals" heran. Und das mag auch und vor allem mit der Verlässlichkeit zu tun haben: Zehn Jahre lang begleitete zunächst der dröge wirkende und gerade deshalb passende Heiner Bremer die RTL-Zuschauer in die Nacht. Und RTL schaffte es tatsächlich, werktäglich um 0 Uhr Platz für sein "Nachtjournal" zu schaffen, während die Sendezeiten bei ARD und ZDF wild schwankte.

Wie dem auch sei: Der Vorsprung auf ARD und ZDF war jedenfalls von Anfang an riesig und blieb es bis heute: 2008 sahen im Schnitt 1,27 Millionen Zuschauer das "RTL Nachtjournal" und damit so viele wie nie zuvor. "heute nacht" kam gerade mal auf 770.000 Zuschauer, das "ARD Nachtmagazin" wollten im Schnitt gar nur 560.000 Zuschauer sehen. Mit Marktanteilen von 14,4 Prozent beim Gesamtpublikum und 16,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lag das Format sogar klar über dem RTL-Schnitt.
Heute nun feiert das "Nachtjournal" Geburtstag. Moment - heute? Tatsächlich begeht RTL die Feierlichkeiten für sein "Nachtjournal" einen Monat und dreizehn Tage zu spät. "Terminprobleme" sind die lapidare Begründung. Anfang des Jahres war ja schließlich schon der RTL-Geburtstag zu feiern. Dafür kann man nun stolz auch noch auf den erfolgreichsten Januar aller Zeiten verweisen. Im vergangenen Monat informierten sich im Schnitt 1,56 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ab 0 Uhr bei RTL. Bei den 14- bis 49-Järhgien reichte es für tolle 18,7 Prozent Marktanteil. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist also vorerst nicht abzusehen.