
In wie weit sich die Ermittlungen auch auf den Sender ausweiten könnten, ist derzeit unklar. Ermiitelt wird wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrugs gegen einen Anbieter von SMS-Flirt-Diensten. Der Anbieter hatte bei RTL II dafür geworben, über ihn per SMS paarungsbereite Singles kennen zu lernen. Statt einen persönlichen Kontakt zwischen Gleichgesinnten herzustellen, sollen jedoch Mitarbeiter auf 400-Euro-Basis mit den jeweiligen Kunden in Kontakt getreten sein und mit ihnen SMS-Chats geführt haben. Die Kosten für die Kunden: 1,99 Euro pro SMS.
"Allein bis Oktober 2006 beläuft sich der Schaden auf mindestens eine Million Euro. Was für die Jahre 2006 bis heute noch hinzukommt, können wir derzeit noch nicht sagen", zitiert der "Kontakter" den Münchner Oberstaatsanwalt Anton Winkler. Gegenüber "Welt Online" sagte Winkler, es müsse noch überprüft werden, an wen die Gebühren gegangen sind. Auch RTL II könnte ins Visier der Fahnder geraten. "Vermutlich sollten durch die Vorgehensweise die Umsätze des Senders mit erhöht werden", sagte Winkler dem "Kontakter". RTL II erklärte bereits am vergangenen Donnerstag, dass man vollumfänglich mit der Staatsanwaltschaft kooperiere.