Logo: HR; Grafik: DWDL.deNicht nur die Privatsender ächzen in der Wirtschaftskrise. Auch beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird das Geld knapper. Nachdem die Kollegen der größeren ARD-Anstalten dem RBB mit einem Darlehen aus der Klemme helfen, steht nun ein strenger Sparkurs auch beim Hessischen Rundfunk an. Bis zum Ende der Gebührenperiode im Jahr 2012 rechnet der Sender mit einem Rückgang der Einnahmen um rund 64 Millionen Euro. Einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Rundschau" bestätigte eine HR-Sprecherin auf DWDL.de-Nachfrage.

Ein wichtiger Grund für die rückläufigen Erlöse seien die schwindenden Gebühreneinnahmen durch zahlreiche Abmeldungen und Gebührenbefreiungen. Bei 26 Millionen soll hier das Defizit in dieser Gebührenperiode liegen. Hinzu kommen schwindende Werbeerlöse und sinkende Erträge bei den Rückstellungen für die Altersvorsorge der Mitarbeiter. Durch die schlechte Lage auf den Finanzmärkten werfen die angelegten Gelder weniger Zinserträge ab, als kalkuliert.
 

 
Um gegenzusteuern steht beim HR nun eine Menge auf dem Prüfstand. Fernsehdirektor Manfred Krupp sagte der "FR", es solle "möglichst wenig beim Programm" gespart werden. Doch geprüft wird zunächst ergebnisoffen. Auf dem Prüfstand stehen auch die regionalen Nachrichtensendungen "Hessenjournal" und "Hessen aktuell". Mitarbeiter der Sendung trugen der "FR" zu Folge bereits T-Shirts mit der Aufschrift "Rettet das Hessen-Journal".
 
Der Sender betont gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de, dass eine Entscheidung noch nicht gefallen sei. Wie in der "FR" geschildert, werde den Mitarbeitern Ende des Monats ein Zwischenstand mitgeteilt. Spar-Vorschläge sollen dann im Mai in die Gremien eingebracht werden, die darüber zu beschließen haben.