Eine für alle - Frauen könnens besserARD-Programmdirektor Volker Herres macht sich um das Moderations-Personal des Ersten wenig Sorgen. Auch wenn Sat.1 mit Johannes B. Kerner und Oliver Pocher zwei wichtige öffentlich-rechtliche Protagonisten verpflichtet hat, bleibt er gelassen. "Ich habe den Eindruck, Sat.1 geht jetzt ein bisschen shoppen. Kein Grund zur Aufregung. Im Gegenteil. Da kann man ja jetzt wieder ganz beruhigt sein: Offensichtlich geht es den kommerziellen Sendern wirtschaftlich doch nicht so schlecht, wie immer geschrieben wird", sagte Herres in einem Interview mit "stern.de".

Nach wie vor ist Herres der Überzeugung, dass es der ARD nicht an prominenten Gesichtern fehle. "Jörg Pilawa ist der beste Moderator, den es im Showbereich gibt", so der Programmdirektor. Was Das Erste betrifft, mag er damit recht haben - schließlich ist Pilawa auch so ziemlich der einzige. Um junge Zuschauer zu erreichen, habe man die Moderatoren-Gilde zudem mit Ina Müller, Mehmet Scholl und Tim Mälzer verstärkt.
 

 
Hinsichtlich des schwachen Starts der Vorabendhoffnung "Eine für alle" bleibt Herres gelassen. Er habe "nicht damit gerechnet, dass auf diesem schwierigen Sendeplatz eine neue Serie gleich einschlägt wie eine Bombe. Der Vorabend muss neu aufgestellt werden, das ist richtig. Aber wir sollten da ganz gelassen rangehen und einen langen Atem beweisen", erklärt Herres. Anderes bleibt ihm in Ermangelung von Alternativen derzeit auch kaum übrig.

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Auch wenn Herres darauf besteht, dass sich die Inhalte der öffentlich-rechtlichen Sender nicht denen der privaten Anbieter annähern, so schaut er mit ein wenig Neid auf ein RTL-Aushängeschild. "'Wer wird Millionär' ist schon gut", gesteht er gegenüber "stern.de" ein. Einen großen Einfluss der Privaten gebe es jedoch nicht. "Es gibt sicherlich immer wieder Dinge, wo man sagt: Das ist eine Idee, die man eventuell mal variieren könnte. Aber allzu viel Inspirierendes habe ich nicht entdecken können", so Herres.

Was das große Thema US-Serien angeht, mit denen vor allem RTL immense Erfolge feiert, so will Herres nicht ausschließen, das diese Programmfarbe auch wieder einmal ein Thema im ARD-Programm werden könnte. "Unser Schwerpunkt wird allerdings immer bei den deutschen Eigenproduktionen liegen", bekräftigt er gegenüber "stern.de".