Premiere-Chef Mark WilliamsInsgesamt 700.000 Aktien im Wert von 1,8 Millionen Euro am Bezahlfernsehanbieter Premiere hat dessen Boss Mark Williams (Bild) gekauft. Das geht aus drei Pflichtmitteilungen des Unternehmens hervor. An der Börse wird die Investition des Firmen-Chefs positiv aufgenommen. Die Aktie notierte am späten Donnerstag-Vormittag mit 2,96 Euro und liegt damit 4,2 Prozent im Plus gegenüber dem Vortag. Den Wert des historischen Tiefststandes des Wertpapiers konnte Premiere mittlerweile wieder mehr als verdoppeln.

Williams steht seit September 2008 an der Spitze von Premiere. Für Wirbel sorgte im Oktober die Neuklassifizierung der Abonnenten, wodurch Premiere die bis dahin veröffentlichte Zahl der Kunden massiv nach unten korrigieren musste. In der vergangenen Woche hat das Unternehmen sein neues Konzept vorgestellt, bei dem die Marke Premiere vom Markt verschwinden wird. Statt dessen etabliert man künftig Sky als Bezahlfernsehmarke.
 

 

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Sky ist die Pay-TV-Marke des Medieninvestors Rupert Murdoch, der seit dem vergangenen Jahr auch Premiere kontrolliert und als dessen Vertrauter Williams gilt. Unterdessen hat die Neuklassifizierung der Abonnenten ein juristisches Nachspiel. Im Mai hat die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger beim Landgericht München Strafanzeige gegen die ehemaligen Vorstände des Unternehmens erstattet. Die Schutzgemeinschaft sieht den Tatbestand des Kapitalanlagebetrugs erfüllt. Auch mehrere private Anleger klagen gegen das Unternehmen und wollen Prospekthaftungsansprüche geltend machen.