Bild: ProSiebenSat.1Fast schon seit eineinhalb Jahren ziehen sich die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen die großen Fernsehvermarkter SevenOne Media (ProSiebenSat.1) und IP Deutschland (Mediengruppe RTL Deutschland) nun hin. Während das Verfahren gegen die ProSiebenSat.1-Tochter in München angesiedelt ist, wird gegen RTL in Köln ermittelt.

Die Ermittlungen erstrecken sich unter anderem auf den ehemaligen ProSiebenSat.1-Vermarktungsvorstand Peter Christmann und den IP Deutschland-Chef Martin Krapf. Auch Vertreter zahlreicher Media-Agenturen stehen im Visier der Staatsanwaltschaft. Der Verdacht lautet auf Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Den Media-Agenturen wird Untreue gegenüber ihren Kunden vorgeworfen.
 

 
Wie die Fachzeitschrift "Werben & Verkaufen" nun berichtet, könnte in das Münchner Verfahren mittlerweile ein wenig Bewegung kommen. Demnach habe Andreas Harz, der die Ermittlungen bis Ende Mai leitete, einigen Beschuldigten angeboten, das Verfahren gegen Zahlung einer Geldbuße einzustellen. Die Höhe der Buße bezeichnet ein Betroffener gegenüber der Zeitschrift als "schmerzlich". Hintergrund sei laut "W&V", dass Harz zum Juni zum Richter am Oberlandesgericht München berufen wurde und das Verfahren nun rasch zum Abschluss gebracht werden solle.

Auch wenn die Einstellung gegen Zahlung einer Geldbuße rechtlich nicht als Schuldeingeständnis gewertet werden darf, so haben dem Bericht zu Folge einige der Beteiligten bereits abgelehnt, da man Schadensersatzforderungen von betroffenen Agenturen fürchte. Dem Ausgang des Verfahrens in München wird eine Signalwirkung für das entsprechende Verfahren in Köln zugesprochen.