Etwas mehr als einen Monat, nachdem der Hessische Rundfunk seine Sparpläne vorgestellt hatte, mit denen der Ausfall von 64 Millionen Euro an Gebühreneinnahmen in der laufenden Periode bis 2012 kompensiert werden soll, hat die ARD-Anstalt nun noch einmal nachgebessert und damit zumindest teilweise auf die scharfe Kritik an den Plänen reagiert.
Unter anderem war die Streichung der Kinderprogramme im Radio kritisiert worden. Nun werden die Wochenendausgaben von hr2-Domino - "Lauschinsel", "Lesezeichen" und "Zauberflöte" mit Hörspielen, Geschichten, Literatur und Klassik für Kinder - unverändert im Programm bleiben. Für die Werktage sucht man nach kostengünstigen Lösungen. Derzeit werde die Übernahme der Kinder-Radiosendung "Kakadu" von Deutschlandradio Kultur geprüft. An den Angeboten der hr-Bigband und des hr-Sinfonieorchesters für Kinder und Jugendliche soll zudem nicht gespart werden.
Der Beschluss, den Betrieb der Mittelwelle und damit auch die muttersprachlichen Sendungen für Ausländer ab 2010 komplett einzustellen, bleibt weiter bestehen. Der Kern der Hörfunk-Ausländerredaktion soll aber weiter ebenso wie die von der Redaktion gestaltete Sendung "Kulturen" in hr-info erhalten bleiben. Zusätzlich wird die Ausländerredaktion neue Aufgaben für die Sendung „Weltzeit“ in hr2-kultur übernehmen.
Noch einmal konkretisiert wurden die Pläne für die Einsparungen im TV-Bereich. Wie geplant bleibt es bei der Einstellung des "hessen journals" nach der Sommerpause. Stattdessen gibt es eine fünfzehnminütige Nachrichtensendung aus Hessen, die montags bis donnerstags um 22:30 Uhr und freitags um 21:15 Uhr gesendet wird. "hessen aktuell" wird nachmittags künftig nicht mehr um 17 Uhr, sondern bereits um 16:45 Uhr zu sehen sein und um fünf Minuten verlängert. Es läuft somit nicht mehr gegen "heute" und "Tagesschau". Zudem wird es um 17:50 Uhr eine weitere zehnminütige Nachrichtenausgabe geben. Obwohl die 15 Uhr-Ausgabe von "hessen aktuell" wegfällt, bleibe damit die Zahl der Sendeminuten für die aktuellen Sendungen am Nachmittag gleich.
"Aufgrund der Diskussion im Rundfunkrat haben wir den Konsolidierungsplan VI noch einmal im Detail überarbeitet und versucht, der Kritik möglichst Rechnung zu tragen. Vor allem der Forderung, ein tägliches Kinderprogramm im Hörfunk weiterhin anzubieten, haben wir entsprochen. Und es ist gelungen, die regionale Information im hr-fernsehen so weit wie möglich zu erhalten - ohne das Einsparvolumen zu verringern", so hr-Intendant Dr. Helmut Reitze vor dem Rundfunkrat.