"Doch heute eröffnete das Sommerloch erstmals für diese Saison sein sonnendurchflutetes Maul", schrieb ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke am Dienstag dieser Woche im "Tagesschau-Blog", um zu erklären, warum die Themenauswahl der Hauptausgabe des Nachrichtenflaggschiffs an jenem Tag in seinen Augen ein wenig dünn geraten war. Offenbar zum Unmut einger Kollegen. "Aber wenn wir ehrlich sind, hätte man jedes, ja wirklich jedes unserer heutigen Themen auch lassen können", schrieb Gniffke. Beiträge über Schlesweig-Holstein, Nachterstedt, Arnold Schwarzenegger und eine Mathe-Olympiade bezeichnete er als "Kann-man-machen-Nummern".Gniffke wollte damit wohl zum Ausdruck bringen, dass die nachrichtlichen Ereignisse des betreffenden Tages hinsichtlich ihrer weiteren Relevanz nicht allzu schwerwiegend waren. Allerdings hat er mit seinem Eintrag offenbar bei den Kollegen im Hauptstadtstudio der ARD einen wunden Punkt getroffen. Dessen Chef - Ulrich Deppendorf (Bild) - kommentierte umgehend am Mittwoch im Blog: "Wie schön, dass Sie gestern fast jeden Beitrag der 'Tagesschau' um 20 Uhr für entbehrlich hielten. Das hätten Sie uns ja dann auch schon etwas früher mitteilen können", so Deppendorf.
Kritisch äußert sich Ulrich Deppendorf in seinem Kommentar auch über Frotzeleien Gniffkes gegen das neue Nachrichtenstudio des ZDF. "Habe schon gewitzelt, ob wir im Erklärraum heute ein 3-D-Modell des Sommerlochs sehen", schrieb der ARD-aktuell-Chefredakteur am Montag. Bereits am Wochenende schrieb er kritisch über die neue Technik der Kollegen vom ZDF. Hierzu merkte Deppendorf in seinem Kommentar an: "Wir sollten nicht mit zu viel Hochmut auf das neue ZDF-Studio schauen. Warten wir erstmal ab, ob unser neues Studio 2011 der große Hit wird". Der ARD-Haupstadtstudioleiter mahnt "ein wenig mehr Solidarität" mit dem Zweiten an. "Vielleicht benötigen wir dessen Unterstützung ja auch einmal", gibt er zu bedenken.



