Foto: Axel SpringerZwar hat der Axel Springer Verlag sich schon vor einiger Zeit neu aufgestellt und steht nun in Zeiten der Krise mit recht festem Stand im Markt, doch völlig spurlos geht die wirtschaftliche Lage auch den dem Berliner Medienkonzern nicht vorbei. Im ersten Halbjahr 2009 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 162,3 Millionen Euro. Damit bleibt das Ergebnis der ersten sechs Monaten um 24,1 Prozent hinter dem des Vorjahreszeitraums zurück.

Auch beim Umsatz ging es gegenüber dem Vorjahr leicht nach unten. Mit einem Minus von 6,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 kam Springer nun von Januar bis Juli auf einen Umsatz von rund 1,25 Milliarden Euro. Der Rückgang betrifft fast alle Geschäftsbereiche, bis auf die digitalen Medien, die um 17,1 Prozent wachsen konnten. Es sind vor allem die sinkenden Werbeerlöse, mit denen Springer zu kämpfen hatte. Sie gingen im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent zurück. Rückgänge im Werbegeschäft wurden zum Teil mit Kosteneinsparungen in allen Unternehmensbereichen kompensiert.
 


Den größten Anteil zum Konzernergebnis leistet das Segment Zeitungen National, das auf einen Umsatz von 590,6 Millionen Euro kam - minus 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Segment Zeitschriften National wies zwar ebenfalls gegenüber dem Vorjahr rückläufige Zahlen auf. Allerdings seien die Rückgänge im zweiten Quartal moderater ausgefallen, als in den ersten drei Monaten des Jahres, teilt das Unternehmen mit. Die Umsätze in diesem Segment beliefen sich im ersten Halbjahr auf 263,3 Millionen Euro.

Erstmals an dritter Stelle der größten Umsatzbringer im Hause Springer konnte sich das Geschäftsfeld Digitale Medien behaupten, das einen Umsatz von 200,8 Millionen Euro erzielte. Als Umsatzbringer haben sich dem Verlag zu Folge Online-Rubriken-Märkte und Aktivitäten im erfolgsbasierten Online-Marketing gezeigt.

Das internationale Print-Geschäft hingegen, dessen Umsatz um 27,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 151,6 Millionen Euro eingebrochen ist, erweist sich derzeit als schwierig, da vor allem die Märkte in Ost-Europa und in Spanien schwer mit der Krise zu kämpfen haben. Stabil blieb das Geschäft hingegen in Frankreich und der Schweiz.

Auch wenn Springer bei der Prognose für ein deutlich schlechteres Geschäftsjahr als es 2008 der Fall war bleibt, so zeigt sich der Vorstandsvorsitzende Matthias Döpfner (Bild) doch zuversichtlich für die Zukunft seines Unternehmens. "Die im Vergleich zum ersten Quartal konstante Gewinnmarge zeigt, dass unser crossmediales Geschäftsmodell auch in Krisenzeiten sehr stabil ist. Unsere ausgezeichnete finanzielle Verfassung bietet ausreichend Spielräume für Zukäufe, wie aktuell durch die Beteiligung an Digital Window. Die antizyklischen Chancen für unsere erfolgreiche Digitalisierungsstrategie wollen und werden wir weiter nutzen", so Döpfner.

Anzeichen für eine Erholung der für Springer relevanten Märkte sieht Döpfner noch nicht. Künftig will man sich daher noch stärker aus zuvor auf die etablierten Print- und Online-Marken konzentrieren. "Dazu gehören auch Investitionen in die Werbung für unsere eigenen Medien-Angebote, um so gerade in schwierigen Zeiten Marktanteile zu gewinnen", sagte Döpfner.