Logo: Hubert Burda MediaNachdem in der vergangenen Woche die Ankündigung von Burdas Finanzportal "finanzen100.de" für Kritik hinsichtlich der Verwendung fremder Inhalte sorgte, teilt Burdas Tomorrow Focus Portal GmbH nun die Bedingungen mit, unter denen man die Inhalte externer Nachrichtenangebote auf der neuen Nachrichtensammelstelle "nachrichten.de" vergütet. Die Plattform "nachrichten.de" soll im September unter der Leitung von "Focus Online"-Chef Jochen Wegner an den Start gehen.

Auf "nachrichten.de" sollen sich künftig, gegliedert in neun Ressorts, die aktuellen Neuigkeiten von insgesamt 600 Nachrichtenangeboten im Internet finden lassen. Die Inhalte werden in Form einer Überschrift und eines kurzen Anreißer-Textes mit einem Link zur Originalquelle in das Portal eingebunden. Anders als "Google News", das von den Zeitungs- und Zeitschriften-Verlagen für seine Content-Aggregation scharf verurteilt wird, wird "nachrichten.de" über Werbung finanziert.
 

 
Aus diesem Grunde bietet das Unternehmen den Betreibern der Nachrichtenquellen, die für das neue Angebot genutzt werden sollen, eine Beteiligung an den entsprechenden Werbeumsätzen an. Im Rahmen einer Vereinbarung, die "nachrichten.de" mit den jeweiligen Seitenbetreibern schließt, sichert Tomorrow Focus Portal den Urhebern "20% zzgl. gesetzl. USt. auf die Umsätze über alle gezeigten Snippets einer Quelle auf der Basis Netto-Netto-Erlöse (...) und nach Abzug der Vermarkterprovision" zu. Zur Auszahlung kommt es, wenn mindestens ein Betrag von 500 Euro zusammengekommen ist.

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Die Vereinbarung ist für die Urheber mit keinen weiteren Pflichten verbunden, außer dass sie ein Crawling - also ein automatisiertes Auslesen - ihrer Inhalte in wesentlichen Teilen des Angebots nicht zu unterbinden dürfen. "Wenn der Test erfolgreich verläuft, kann das Modell auch auf andere Portale der TFAG, wie 'Finanzen100', ausgerollt werden", teilt Tomorrow Focus am Donnerstag mit. Das Konzept von "Finanzen100" war in der vergangenen Woche in die Kritik geraten, da auch hier die Inhalte verschiedenster Anbieter auf einer Plattform aus dem Hause Burda gebündelt werden sollen, ohne die Urheber dafür zu entlohnen.

Verleger Hubert Burda wurde zuvor nicht müde den Suchmaschinen-Riesen Google für dessen Angebot "Google News" zu rügen, da dieses auf fremde Inhalte zugreife und so Profit aus der Arbeit anderer schlage. Im Gegensatz zu den Burda-Angeboten findet sich auf "Google News" jedoch keinerlei Werbung.