Die Oliver Pocher ShowAm Mittwoch sei er sogar bei der Champions League-Übertragung von Sat.1 dabei, am Samstag als Gast bei Thomas Gottschalk auf dem "Wetten, dass..?"-Sofa. RTL zeigt noch einmal sein Live-Programm und Sat.1 seinen Kinofilm "Vollidiot". Wer Pocher nicht mag, sollte den Fernseher in den nächsten Tagen sicherheitshalber ganz ausgeschaltet lassen. Ohnehin wünscht sich Pocher für seine neue Show nur intellektuelles Publikum. "Leute ohne hohen Bildungsstand werden bei uns nicht mehr durchblicken in der Sendung. Damit werde ich versuchen die Quote konsequent auf unter eine Million zu drücken", scherzt Pocher zur Erheiterung der Journalisten bei der Pressekonferenz in Köln und ergänzt: "Kleiner Spaß, bin ja kein Kai Pflaume."

Bei Erfolg hätte Pocher auch nichts gegen eine tägliche LateNight-Show. "Vorstellen kann ich mir das sicherlich", sagt Pocher. "Ich sitz eh hier rum die ganze Woche. Also von da aus kann ich abends kommen und eine Sendung machen." Aber er schränkt die Erwartungen oder Befürchtungen, je nach Standpunkt zu ihm, auch gleich ein. "Man muss realistisch bleiben. Ich will erstmal jetzt einmal die Woche eine gute Sendung machen und dann muss man gucken. Läuft das? Nehmen das die Leute an? Baut man das langsam auf? Bei ‚TV Total‘ ist es ja ähnlich gewesen. Man hat erstmal eine sehr starke wöchentliche Sendung gemacht und dann das Ganze auf täglich ausgebaut", so Pocher bei der Pressekonferenz am Dienstag.
 

 
Bis Weihnachten soll die "Oliver Pocher Show" ohne Pause in jedem Fall erst einmal jeden Freitag gesendet werden. Dann kommt eine kurze Winterpause und weiter geht es - mit Ausnahme einer weiteren kurzen Pause zu Ostern - bis Ende Mai 2010. 33 Ausgaben der Sendung sind geplant. Hört man Pocher das bei der Pressekonferenz erzählen, dann klingt es beinahe so als kalkuliere niemand einen möglichen Quoten-Flop ein. Und doch ist ihm als Quoten-Junkie die akute Gefahr wohl bewusst. Denn auf die Frage, was ihm an seinem Studio am Besten gefällt, sagt Pocher: "Dass es meins ist. Wir wissen ja, dass das heutzutage auch ganz schnell wieder vorbei sein kann." Dann wäre der teure Umbau des ehemaligen Residenz-Kinos am Kaiser-Wilhelm-Ring in der Kölner Innenstadt immerhin eine städtebauliche Verschönerung. In den letzten Jahren verfiel das alte Kino immer weiter und war mit Brettern verrammelt.

Die Oliver Pocher ShowJetzt hat Köln wieder ein Fernsehstudio in der Innenstadt. Genau das will Pocher auch als Vorteil ausspielen. "Vor dem Kino gibt es die Möglichkeit, vielleicht auch mal eine Bühne aufzubauen oder den Ring zu bespielen", kündigt Pocher an und freut sich nicht aus dem "Einheitsbrei in den Gewerbegebieten" zu senden. Dazu zählt sicher auch das Studio 449 in Köln-Mülheim aus dem bis Anfang April die ARD-Show "Schmidt & Pocher" kam, die Pocher "bis zu einem gewissen Zeitpunkt" großen Spaß gemacht hat, wie er sagt. Als ein Journalist ihn nach den ersten neuen Sendungen von Harald Schmidt fragt, zeigt Pocher - wie zuvor schon Schmidt ihm gegenüber - dem ehemaligen Partner die kalte Schulter: "Die ersten Sendungen von ‚Harald Schmidt‘ - da geht‘s mir genauso wie vielen Zuschauern, die hab ich gar nicht mehr gesehen."

Angesprochen auf die Unterschiede zwischen der Zusammenarbeit mit einem öffentlich-rechtlichen und einem privaten Sender sagte Pocher am Dienstag: "Da gibts natürlich einen gewissen Unterschied, aber wir haben auch bei Sat.1 Gremien, die die Sendung begutachten." Als dabei ProSiebenSat.1-Sprecherin Petra Fink neben ihm mit dem Kopf schüttelt, korrigiert sich Pocher: "Nein, haben wir doch nicht. Dann wird es aber schwer, dann muss man wieder selber Promo machen. Bei der ARD war das Gute; da hast du halt irgendwas gemacht, was irgendeiner vom SWR hinten links von der katholischen Kirche nicht gut fand und du hattest zwei Wochen lang Spitzen-Promo. Jetzt muss man wieder selber ran." Die Live-Übertragung der Pressekonferenz bei N24 ist da ja schon ein Anfang.