ARDBei der ARD muss man auf die Kostenbremse treten. Allein beim WDR schätzt man das zu erwartende Defizit für die noch bis zum Jahr 2012 laufende Gebührenperiode auf derzeit 150 Millionen Euro. Aus diesem Grund werden eine Reihe von Kostenfaktoren auf den Prüfstand gestellt. Dazu gehören auch die Verbreitungswege für das Programm. Laut einem Bericht der WDR-Hauszeitung "WDRprint" plant die Landesrundfunkanstalt, aus der Übertragung über den Satelliten Eutelsat auszusteigen.
 
Allerdings beträfe der Eutelsat-Ausstieg nicht das Landesprogramm des WDR, sondern das ARD-Gemeinschaftsprogramm Das Erste. Hier ist der WDR für den Senderverband federführend. Mit der Einstellung der Eutelsat-Verbreitung dürfte sich ein sechsstelliger Betrag einsparen lassen. Auf DWDL.de-Nachfrage ist bei der ARD zu hören, man befinde sich derzeit noch im Stadium der Überlegung. Der Vorschlag des WDR werde derzeit bei den Intendanten aller Anstalten diskutiert.
 

 
Darüber hinaus würde man bei der ARD den Eutelsat-Ausstieg nicht allein, sondern nur gemeinsam mit dem ZDF in Angriff nehmen. Dort ist zu hören, man habe sich bereits informell mit der Idee befasst, sie derzeit tendenziell aber eher verworfen. Offiziell wird der angedachte Eutelsat-Ausstieg jedoch frühestens im November auf der Tagesordnung des Digitalausschusses von ARD und ZDF stehen. Dringend sei das Thema derzeit ohnehin nicht, so ein ARD-Sprecher. Ein Ausstieg sei mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten frühestens zum 30. Juni 2010 möglich.