Grafik: DWDL.de; Logo: MDRWieder einmal hat der MDR mit einem Schleichwerbevorwurf zu kämpfen. Die "Frankfurter Rundschau", die den Fall ans Licht brachte, spricht von einem "krassen Fall". Allerdings ging es hier um eine Wiederholung eines Ausschnitts aus dem Jahr 1999. Sowohl der Sender, als auch das Unternehmen weisen den Vorwurf von sich. Was war geschehen?

In der MDR-Sendung "Starparade der Volksmusik", die auch im HR zu sehen war, wurden am 18. Oktober mehrere Ausschnitte der Herbert-Roth-Gala aus dem Jahr 1999 gezeigt. Dieser Auftritt fand vor der Dekoration einer Altstadtkulisse statt. Auf einem der Häuser war der Schriftzug "Heyde Keramik" zu sehen. Die Keramik-Firma hatte in jenem Jahr Preise der Volksmusik-Sendung hergestellt. Ein entsprechender Beitrag über die Herstellung war im Jahr 1999 Bestandteil der Sendung.
 

 
Gegenüber der "FR" sagte Heyde-Geschäftsführer Eberhard Heyde, die Entscheidung für die Einblendung des Firmennamens habe seinerzeit beim Regisseur der Sendung gelegen. Heyde Keramik und der MDR beteuern, es sei kein Geld geflossen. "Nach damaligen Regelungen war das produktionstechnisch und für die Ausstrahlung völlig in Ordnung", sagte MDR-Sprecher Dirk Thärichen der Zeitung. Vielmehr sei die Firma "journalistisch eingebunden" gewesen.
 
Die erneute Ausstrahlung des fraglichen Inhalts könnte auch schlicht einer Unachtsamkeit in der Redaktion der Sendung aus der vorvergangenen Woche geschuldet sein. Vor den großen Schleichwerbe-Enthüllungen aus dem Jahr 2005 pflegten die Sender einen eher sorglosen Umgang mit der Nennung von Firmannamen in ihren Programmen. Beim MDR hängt man den Fall nicht allzu hoch auf. Man werde die Redakteure jedoch mit Blick auf künftige Sendungen, die aus dem Archiv bestückt werden, noch einmal auf die Problematik hinweisen, erklärt Thärichen auf DWDL.de-Nachfrage.