
"Wir stehen vor einer der größten Aufgaben der Unternehmensgeschichte. Es geht nicht darum, weniger Wachstum zu verkraften, vielmehr stehen wir vor einem realen Minus an Einnahmen", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust, der zugleich die Euphorie angesichts der "schwierigen finanziellen Situation" dämpfte. Boudgoust: "Früher ging es darum, was wir noch zusätzlich machen. Heute müssen wir uns fragen, wovon wir uns trennen können."
Die Haushaltsplanung für das kommende Jahr sei "eine der größten Aufgaben der Unternehmensgeschichte". Es sei abzusehen, dass sich ab 2011 alle Bereiche des Hauses auf weitergehende Sparmaßnahmen einstellen müssten. Gründe sieht der SWR etwa in den politischen Rahmenbedingungen, wie Finanzausgleich und Vorgaben der KEF, aber auch im offenbar drastischen Rückgang der Gebührenerträge. Die neuesten Schätzungen bis 2020 zeigten für die ARD einen Rückgang der Gebührenerträge um etwa 15 Prozent. Gegenüber dem Planansatz 2009 werde der SWR im kommenden rund zehn Millionen Euro weniger an Gebühren einnehmen.

Von den geplanten Haushaltsmittel des Nettobudgets in Höhe von 38,9 Millionen Euro verteilen sich 21,9 Millionen Euro - und damit mehr als die Hälfte - auf den Bereich Fernsehen. 7,1 Millionen Euro entfallen auf die beiden Hörfunkwellen SWR1 Baden-Württemberg und SWR4 Baden-Württemberg. 8,0 Millionen Euro seien darüber hinaus für die Studios in Baden-Württemberg geplant, für die zentralen Aufgaben der Direktion, die Infrastrukturaufgaben sowie programmliche Sonderprojekte stehen nach SWR-Angaben 1,9 Millionen Euro zur Verfügung.
Der Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz wird den Haushaltsplan am kommenden Freitag in Mainz beraten. Der Verwaltungsrat legt den SWR-Haushaltsplan dann eine Woche später fest, ehe der Rundfunkrat schließlich Anfang Dezember in Stuttgart über die Genehmigung des Hauhaltsplans 2010 entscheiden wird.