Auch die Spiegel-Gruppe ist inmitten der Werbekrise längst kein Hort der reinen Glückseligkeit mehr. Nachdem vor kurzem schon über einen drohenden deutlichen Stellenabbau bei der Produktionsfirma Spiegel TV berichtet worden war, trifft es nun eine weitere Spiegel-Tochter: So wurden am Mitttwoch bei der Betriebsversammlung der Manager Magazin Online GmbH ebenfalls Stellenstreichungen angekündigt.
SPIEGELnet-Geschäftsführer Fried von Bismarck (Foto) bestätigt das in einem offiziellen Statement: "Die Chefredaktion von 'manager magazin Online' berät zurzeit über eine neue Konzeption unseres Internetangebots, die auch die veränderten Vermarktungs- und Erlösperspektiven berücksichtigen soll. Wir gehen davon aus, dass die dadurch bedingten strukturellen Veränderungen in der manager magazin Online GmbH auch Personalmaßnahmen notwendig machen werden." Ziel sei es aber, Kosten einzusparen, ohne die Substanz unserer journalistischen Produkte zu beeinträchtigen". Wie viele der 20 Mitarbeiter gehen müssen, ist noch unklar.
Die Gewerkschaft DJV übte erwartungsgemäß an diesen Plänen scharfe Kritik. "Der Verlust redaktioneller Arbeitsplätze in der Online-Redaktion des Manager Magazins wäre nicht nur bitter für die Betroffenen, sondern würde auch das anerkannte journalistische Niveau des Mediums auf Dauer gefährden", so der Bundesvorsitzende Michael Konken. "Angesichts der wachsenden Bedeutung von Online-Medien und ihrer wichtigen Rolle für die Zukunftsstrategien der Verlage wäre ein Personalabbau das absolut falsche Signal an die Journalistinnen und Journalisten, aber auch an die Nutzer der im Internet verfügbaren Medienangebote"