RTL und ProSiebenSAT.1 an Olympia interessiert

Was bislang wie selbstverständlich war, könnte sich mit den Olympischen Spielen 2010 ändern: ARD und ZDF müssen sich im Bieterkampf um die Übertragungsrechte der Olympischen Winterspiele 2010 und der Sommerspiele 2012 auf private Mitbieter einstellen. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland". In der Nacht zum Donnerstag endet die Bieterfrist für die TV-Rechte.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat dabei erstmals versucht, auch in Europa einen Bieterwettkampf zu initieren. Bislang blieben die Erlöse für die Olympia-Übertragungen in Europa nahezu konstant, wenn man die Entwicklung in den USA betrachtet: Dort hatte das IOC im letzten Sommer den Preis für die Spiele 2006/08 um ein Drittel auf über 2 Mrd. Dollar hochgetrieben.

IOC-Vizepräsident Thomas Bach gibt auch ganz freimütig zu: "Ich bin mir absolut sicher, dass es einen Bieterwettstreit gibt. Es ist für uns eine sehr angenehme Wettbewerbssituation." In der Tat interessieren sich diesmal auch die deutschen Privatsender: "Das sind attraktive Rechte", sagte am Dienstag eine ProSiebenSAT.1-Sprecherin gegenüber der "FTD", "wir sind interessiert."

Auch RTL-Informationschef Hans Mahr zeigt sich interessiert: "Das ist eine interessante Möglichkeit. Wir werden in den nächsten 48 Stunden überlegen, ob und in welcher Form wir ein Angebot abgeben." Die Europäische Rundfunkunion EBU, der Verbund der Öffentlich-Rechtlichen, arbeitet laut "FTD" noch an ihrem Gebot.