Auch bei Bauer Media verfolgt man die Entwicklungen im mobilen Internet genau. In einem Interview mit dem Branchendienst "kress.de" erläuterte Daniel Puschmann von Bauer Digital die Strategie.
Den Bauer-Verlag hat das App-Fieber gepackt. Im Interview mit dem Branchendienst "kress.de" sagte, Daniel Puschmann, stellvertretender Geschäftsleiter bei Bauer Digital: "Applikationen auf mobilen Endgeräten haben die Chance, ein fester Medienkanal zu werden". Laut Puschmann sei es für Verlage eine "zielführende Strategie", das Modell mit kostenpflichtigen Anwendungen für Apples iPhone und andere Endgeräte, wie zum Beispiel das Blackberry, "als Mosaikstein eines digitalen Geschäftsmodells zu begreifen".
Voraussetzung für den Erfolg sei allerdings, dass die Anwendung den Nutzern einen echten Mehrwert gegenüber den kostenfreien Angeboten biete. Wie genau die Aufteilung zwischen kostenpflichtigen und kostenfreien Angeboten im mobilen Internet aussehen wird, werden laut Puschmann "alle in den nächsten Monaten ausprobieren". Gefragt nach der besseren Strategie - Reichweite plus Werbung oder kostenpflichtige App - sagte Puschmann gegenüber "kress.de": "Letztlich ist es die Mischung. Aktuell liegen Bezahlapplikationen vorn. Aber die Entwicklung ist spannend und noch nicht abgeschlossen".
Der Bauer-Verlag kann derzeit mit seiner kostenpflichtigen Anwendung zur Programmzeitschrift "TV Movie" einen Erfolg verbuchen. Im fünfstelligen Bereich liegt laut Puschmann die Zahl der Verkauften Kopien der Software, die für 79 Cent zu haben ist. In der vergangenen Woche ging der Axel Springer Verlag mit kostenpflichtigen Anwendungen im Abo-Prinzip für seine Titel "Bild" (Foto) und "Welt" auf den Markt. Auch Titel wie "stern" und "Focus" sind auf dem iPhone vertreten. "Der Spiegel" plant eine kostenpflichtige E-Paper-Variante, die für Mobiltelefone optimiert wird.