
"Scharfe Weihnachten bei den Öffentlich-Rechtlichen, aber die Kunden von KDG gucken in die Röhre", heißt es auf der Website der Initiatoren. Zugleich wenden sie sich auch direkt an die Geschäftsführer des Kabelnetzbetreibers: "Führen Sie intensive Gespräche, verhandeln Sie 14 Stunden am Tag mit den Anbietern - Aber zuerst einmal Einspeisung der HD-Programme - Jetzt!"
In einer Stellungnahme verteidigte Kabel Deutschland am Dienstag mit bekannten Argumenten. Das Argument der Sender, das HD-Signal sei "kostenlos und KDG könne es ohne Probleme sofort einspeisen", bezeichnete der Kabelnetzbetreiber als "scheinheilig". Dabei werde völlig außer acht gelassen, dass durch die Einspeisung der HD-Sender ins Kabelnetz Kosten entstehen. "Wir können den Kabelkunden nur empfehlen, Druck auf die Sender auszuüben, damit diese nicht länger ihre Marktmacht zu Lasten der Kunden missbrauchen", so KDG in der nun verbreiteten Stellungnahme. Kabel Deutschland könne bei einer Kostenbeteiligung der Sender sofort mit der HD-Einspeisung beginnen, hieß es.
Schon im Sommer hatte sich Kabel Deutschland im Streit um die HD-Ausstrahlung der Leichtathletik-WM mit ähnlicher Argumentation gegen die Öffentlich-Rechtlichen zur Wehr gesetzt. In letzter Minute wurden die Sender dann aber doch noch eingespeist. Anders sieht es diesmal aus: Dass ARD, ZDF und Einsfestival derzeit wieder gestochen scharfe Bilder verbreiten, bekommen die mehr als neun Millionen KDG-Kunden nicht mit. Deutlich geringere Probleme mit der Einspeisung haben dagegen die Mitbewerber: So sind Das Erste HD, ZDF-HD und Einsfestival HD etwa in den Netzen von Unitymedia und Kabel BW kostenfrei zu empfangen. Ein wenig Hoffnung machte Kabel Deutschland seinen Kunden am Dienstag dann aber doch noch: Man sei zuversichtlich, dass man mit den Sendern "zu einer für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung" kommen werde.