Bild: RBB/HaringMichael Naumann, der zum Monatsbeginn die Chefredaktion beim Polit-Blatt "Cicero" übernommen hat, will auf seinem neuen Posten nicht mit raschen, revolutionären Veränderungen von sich reden machen. In einem Interview mit "boersenblatt.net" sagte er: "Es wird keinen grundlegenden Relaunch geben, weil ich daran nicht glaube. Das interessiert die Leser überhaupt nicht".

So habe er während seiner Herausgeberschaft der Wochenzeitung "Die Zeit" gemeinsam mit Josef Joffe das Blatt "völlig verändert, ohne dass jemand das Wort Relaunch in den Mund genommen hätte". Hinsichtlich der künftigen Ausrichtung von "Cicero" sagtet Naumann: "Ich werde versuchen, meine Verbindungen in die USA, nach England und Frankreich zu nutzen, um das Blatt internationaler zu machen".
 

 
Zudem will der neue Chefredakteur die Auflage der Zeitschrift von derzeit 82.000 verkauften Exemplaren nach oben treiben. "Ich will mehr, mindestens 100.000. Dann werden wir weitersehen", sagte er gegenüber "boersenblatt.net". Gelingen soll dies "durch Qualität". In "Cicero" sieht Naumann "eine interessante Zeitschrift mit einem originellen Ansatz: kurze Artikel, opulent illustriert, hin und wieder diskussionsanregend in der ganzen Republik. So soll es bleiben". Naumann übernahm die Chefredaktion von Wolfram Weimer, der im Herbst die Nachfolge von Helmut Markwort als "Focus"-Chef antritt.