Foto: Photocase"Wir brauchen eine Lösung, bei der die Angebote vieler Verlage einfach abrufbar sind und die Nutzer diese auch einfach zahlen können", sagte Gruner + Jahr-Chef Bernd Buchholz im November vergangenen Jahres. Was damals noch eher eine vage Interessensbekundung war, nimmt inzwischen konkrete Formen an. Initiatoren des Ganzen sind die beiden Bertelsmann-Töchter Direct Group und Deutscher Presse-Vertrieb.

DPV-Chef Olaf Conrad konkretisierte die Pläne gegenüber "Horizont". Demnach soll der Online-Kiosk für digitale Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchinhalte von einer eigenen Service-Firma betrieben werden, an der sich idealerweise neben DPV und Direct Group auch noch "eine Hand voll weiterer" Verlage beteiligen sollten. Die Plattform soll dann aber nicht nur den Gesellschaftern offen stehen, sondern die Angebote möglichst vieler Verlage bündeln. Nur so wäre wohl eine die Akzeptanz der Kunden zu gewinnen.

Conrad zeigte sich gegenüber "Horizont" zuversichtlich, viele Partner gewinnen zu können.  "Wir gehen davon aus, dass die Mehrheit aller Häuser dabei ist", so Conrad. Er habe bereits mit über 20 Verlagen gesprochen, abgesagt habe noch niemand. Die Verlage müssen sich dabei nicht exklusiv auf den Online-Kiosk festlegen, sondern dürfen ihre Inhalte auch selbst oder über andere Partner anbieten.

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Starten soll das Angebot voraussichtlich bereits zur Jahresmitte, bis Ende des Jahres sollen dann spätestens alle Kinderkrankheiten ausgemerzt sein. Wie wichtig eine funktionierende und von den Nutzern angenommene Plattform wäre, die nicht von anderen Unternehmen wie etwa Apple betrieben wird, zeigt jüngst erneut die Diskussion über die undurchsichtige Freigabe-Politik von iPhone-Apps.