Viacom schielt auf Kölner VIVA Media AG

Foto: VIVA Media AGWie die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, ist Viacom, Mutter des VIVA-Konkurrenten MTV, dazu bereit für VIVA Media AG bis zu 300 Mio. Euro auf den Tisch zu legen. Das wäre laut FT deutlich mehr als die deutschen TV-Gruppen ProSiebenSAT.1 und RTL, denen auch Interesse nachgesagt wird, zu zahlen bereit sind.

Eine Übernahme durch Viacom würde MTV auf einen Schlag zum Alleinherrscher des deutschen Musikfernsehens machen. Deshalb würde der Deal auch wettbewerbsrechtliche Fragen aufwerfen. Allerdings sind die Gespräche laut Bericht zurzeit noch in einem frühen Stadium und eine Einigung daher unsicher.

Die VIVA Media AG hat im ersten Quartal 2004 einen Nettoverlust von 3,35 Mio. Euro eingespielt. Der operative Verlust im Segment Musik-TV lag bei 2,68 Mio. Euro, während im Bereich der TV-Produktion ein Plus von 848.000 Euro erzielt wurde. Der Sender leidet unter dem schwachen Werbegeschäft, aber auch die Quoten können nicht mit MTV mithalten.

VIVA betreibt auch in den Niederlanden, in der Schweiz, in Ungarn und Polen Musiksender. Time Warner hält rund 45 Prozent der Stimmrechte der VIVA Media AG. Der US-Konzern hat sich aber von seiner Musiksparte Warner Music getrennt. Viva passt nun nicht mehr in die Konzernstrategie, weshalb das Kölner Medienunternehmen de facto zum Verkauf steht.