
"Man kann sich seine Eigentümer nicht selber aussuchen", so Limbourg. Gewinninteressen seien aber legitim, sagte er. Sein Anliegen sei es, den Vorstand dazu zu bringen, dass im Informationsbereich nicht eingespart werde. Grundsätzlich sollten die Privaten ihre Nachrichten selbst produzieren. Das Abendland breche aber auch nicht zusammen, wenn Nachrichten zugeliefert würden.
RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel betonte unterdessen, in der Wirtschaftskrise müsse sich jedes Unternehmen fragen, wie viel Geld ausgegeben werden könne. "Wir sind nicht wie das Goldmariechen." Der Erfolg von RTL belege aber, dass an der richtigen Stelle gespart worden sei. Kritisch äußerte sich der Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Norbert Schneider - wohl auch im Hinblick auf die Aussagen von ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling, der kürzlich die "Diktatur der intellektuellen Elite" kritisierte.
"Nach meiner Vorstellung muss sich ein privates Vollprogramm schon ein paar Nachrichtenredakteure leisten", so Schneider in Leipzig. Nachrichten gehörten zu dem, was in Deutschland Rundfunk definiere. Solange die Privaten Gewinne verkündeten, sollten sie auch mehr für Nachrichten ausgeben.