Harald SchmidtSchmidts Arbeitsplatz im Ersten scheint derweil gesichert sein - obwohl auch die Quoten der Schmidt-Show zuletzt alles andere als gut waren. Es ist wohl Schmidts Alleinstellungsmerkmal, auf das er sich verlassen kann: "Ich bin insofern einmalig in der Fernsehlandschaft, weil mein Publikum sehr genau verfolgt, was ich wo mache. Aber dafür nimmt mich das große Zufallspublikum, glaube ich, gar nicht wahr", so Schmidt über seine eigene Rolle.

Er hält es mit der US-Late-Night-Legende Johnny Carson, der den Satz prägte "Late Night is a show about the guy behind a desk". Schmidt: "Das ist es! Und was mich interessiert, interessiert auch mein Publikum." Insofern konnte das Projekt Pocher gar nicht funktionieren. "Nach den zwei Jahren mit Pocher wusste ich: Das interessiert mich nicht mehr. Und mich komplett auf meine Themen zurückgezogen. Wenn Sie genau hingesehen haben, dann werden Sie auch festgestellt haben, dass ich Pocher in der Sendung oft mehr oder weniger teilnahmslos zugeguckt habe."



Für die Zukunft will Schmidt eine Rückkehr zur täglichen Sendung nicht gänzlich ausschließen, doch im "FAZ"-Interview zeigte sich der Moderator, der derzeit auch als Schauspieler gefragt ist, unschlüssig. "Im Moment bedauere ich es, weil die Themenlage super ist und eine tägliche Sendung sich praktisch von selbst machte. Wenn die Lage zäh ist, sage ich: Zum Glück muss ich mich damit nicht mehr auseinandersetzen. Also: Es schwankt." Eine tägliche Sendung sei zwar einfacher, "aber Sie können im Jahr halt nicht anderes machen", sagt Schmidt. Er wisse daher nicht, ob er wieder eine tägliche Show übernehmen wolle. Schmidt: "Im Übrigen befolge ich die goldene Fernsehregel: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern."