RBB-Intendantin Dagmar ReimVon einer Kampfprogrammierung könne keine Rede sein, sagt RBB-Intendantin Dagmar Reim - aber den späten Donnerstagabend könnte sie sich für den ARD-Talk "Anne Will" dennoch vorstellen - teilweise parallel zur Ausstrahlung von Maybrit Illner im ZDF. Eine Kampfprogrammierung sei das deshalb nicht, weil man das so nicht mehr sehen könne. "Es gibt keine Kampfprogrammierungen mehr; die Zeiten sind lange vorbei. Im Haus des Herrn gibt es viele Wohnungen", sagte Reim den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe.
 
"Stellen wir uns mal folgendes Szenario vor: sonntags Jauch, montags Beckmann, dienstags Maischberger, mittwochs Plasberg, donnerstags Will - das ginge doch. Ich könnte mir das gut vorstellen", sagte die Intendantin. Eine konkurrente Situation in Sachen Illner im ZDF wäre dies der Logik der Intendantin zufolge allerdings dann offenbar nicht. Was dann? Ein friedliches Nebeneinander - ein freundschaftliches Kräftemessen vielleicht? Oder vielleicht einfach nur ein rhetorischer Kniff, nachdem man in der ARD für "Anne Will" wenig Alternativen zum Donnerstagabend hat.
 

 
Die Frage nach einem neuen Sendeplatz für "Anne Will" stellt sich, nachdem bekannt wurde, dass im kommenden Jahr Günther Jauch am Sonntagabend einen eigenen Polit-Talk im Ersten bekommen soll. Neben einem neuen Sendeplatz für "Anne Will" wird auch Frank Plasbergs WDR-Talk "Hart aber fair" künftig zu einer anderen Uhrzeit zu sehen sein, da im kommenden Jahr die "Tagesthemen" wie schon lange anvisiert eine einheitliche Sendezeit bekommen sollen.

Laut einem Bericht des "Spiegel" schrieb WDR-Intendantin Monika Piel dazu an die Gremien des Senders: "Die Zustimmung zur Verlegung dieser außerordentlich erfolgreichen und angesehenen Sendung ist mir nicht leicht gefallen. Das hohe Ziel der Vereinheitlichung der Anfangszeiten" habe aber keine andere Lösung zugelassen. Plasberg selbst steht dem Vorhaben skeptisch gegenüber.

Über die Neuregelung der Rundfunkgebühr, die die Ministerpräsidenten in der vergangenen Woche beschlossen haben, zeigte die RBB-Intedantin sich erfreut. "Ja", sie sei zufrieden, sagte sie. "Dieses Ja hat aber eine Einschränkung. Wir werden erst dann wissen, was die Haushaltsabgabe für jeden einzelnen Sender bedeutet, wenn das Modell konkret durchgerechnet ist", sagte Dagmar Reim den WAZ-Zeitungen.