Bild: SWR/Rafael KrötzDer ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust hat kein schlechtes Gewissen mit Blick auf Anne Will und Frank Plasberg. Beide waren in der vergangenen Woche von der Verpflichtung Günther Jauchs für den Polittalk am Sonntagabend und den Plänen zur Vereinheitlichung des "Tagesthemen"-Sendeplatzes - und damit einer voraussichtlichen Verschiebung von "Hart aber fair" in den späten Abend - kalt erwischt und erst kurz vor den Medien darüber informiert worden.

In einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau" sagte Boudgoust nun, es gebe "keinen Anlass", sich etwa bei Anne Will zu entschuldigen. "Produktionsverträge haben nun mal eine feste Laufzeit. Dass die sich nicht jedes Mal verlängert, ist zwar ein Risiko, aber das wissen alle Beteiligten", erklärt Boudgoust. Angesichts der frühzeitigen Bekanntgabe könne sie sich ebenso wie ihre Produktionsgesellschaft "darauf einrichten". Sie habe zudem ebenso wie Frank Plasberg das Angebot bekommen, auf neuem Sendeplatz weiter zu machen. 

Dass Risiko, dass Anne Will, Frank Plasberg oder auch Harald Schmidt, dessen Sendeplatz ebenfalls zur Disposition steht, nicht auf andere Sendeplätze ausweichen wollen, nimmt Boudgoust in Kauf. "Natürlich gibt es bei solchen Entscheidungen auch Härten und Risiken. Aber wenn man vernünftig abwägt, was für uns das Wichtigste ist - dazu zählt für mich auch eine einheitliche Anfangszeit der "Tagesthemen" - und was wir dafür in Kauf nehmen, dann haben wir das richtig gemacht."

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Dass Will oder Plasberg nicht früher über die Pläne unterrichtet wurden, sieht er nicht als Problem, im Gegenteil: Man habe da aus der öffentlichen Diskussion um die Jauch-Verpflichtung vor vier Jahren gelernt. Boudgoust: "Alle Beteiligten haben die Nachricht gleichzeitig erhalten, niemand musste das Gefühl haben, er werde als zweiter oder dritter informiert. Das zeugt von der Wertschätzung aller Beteiligten."