Ringen sich ProSiebenSat.1 und RTL tatsächlich zu einer deutschen Antwort auf die Videoplattform Hulu durch? Es soll bereits Gespräche mit Kartellamt und EU-Kommission gegeben haben.
Spekulationen um den Start einer deutschen Antwort auf die US-Videoplattform Hulu haben neue Nahrung erhalten. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, planen ProSiebenSat.1 und RTL für Deutschland und Österreich eine offene Plattform im Netz, auf der möglichst alle deutschen TV-Sender ihre Inhalte veröffentlichen.
Demnach seien bereits erste Vorgespräche mit dem Bundeskartellamt und der EU-Kommission geführt worden. Beide Medienkonzerne denken offenbar über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens nach, das sich auf die technische Betreuung der Plattform beschränkt - und damit mögliche Bedenken der Wettbewerbshüter zerstreuen.
In der Praxis könnte die Plattform laut "Wirtschaftswoche" so aussehen, dass jeder Sender einen eigenen Bereich erhält, für den er redaktionell verantwortlich ist - auch die Öffentlich-Rechtlichen könnten an Bord sein. "Wir kennen die gemeinsamen Plattform-Überlegungen von RTL und ProSiebenSat.1", sagte ein ARD-Sprecher gegenüber der Zeitschrift. RTL und ProSiebenSat.1 wollten sich zu dem Vorhaben nicht äußern. RTL-Chefin Anke Schäferkordt hatte sich noch vor einem Jahr gegen eine gemeinsame Plattform ausgesprochen: "Für uns zählt die eigene Programmmarke und auch die Sendermarke, die über dem Ganzen steht. Wo RTL draufsteht, soll RTL drin sein."
Deutsches Hulu: Erste Gespräche mit dem Kartellamt