ZDF LogoAllzu viele Informationen zu Jörg Pilawas neuer ZDF-Talkshow am späten Abend sickerten in den vergangenen Monaten nicht durch - womöglich ist bereits das kein allzu gutes Zeichen gewesen. Der Grund hierfür liegt wohl schlicht und ergreifend darin, dass Pilawa ab Herbst überraschend auf seine Show am Dienstagabend verzichten wird.

Laut "Süddeutscher Zeitung" habe Pilawa "eher kein gutes Gefühl" gehabt, eine weitere Talkshow im deutschen Fernsehen zu präsentieren. Gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bestätigte ein ZDF-Sprecher am Freitag, dass Pilawa auf die Moderation einer Talkshow verzichten wird. Das verwundert insofern, weil der Moderator noch im September vergangenen Jahres besonders eine solche Sendung als neue Herausforderung bezeichnete und als Grund für den Abschied von der ARD angab, die ihm ein derartiges Angebot nicht unterbreiten konnte.



Foto: ARD"Ich kann damit auch scheitern, das Risiko ist auch ein Reiz", hatte Pilawa damals im "SZ"-Interview gesagt - nun ist er gescheitert, bevor er überhaupt begonnen hat. Gut für das ZDF: Eine Vereinbarung mit Günther Jauchs Firma i&u, die sich eigentlich für die Produktion der Pilawa-Show verantwortlich zeichnen sollte, war dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom Freitag zufolge noch nicht schriftlich fixiert und konnte wieder gelöst werden. Fraglich ist allerdings, inwiefern Jauch nun auf eine Kompensation pochen wird. Das letzte Wort ist in dieser Frage sicher noch nicht gesprochen.

Und Pilawa? Der Moderator soll in diesem Jahr nur drei Mal im ZDF zu sehen sein, 2011 soll er dann an 20 Abenden die deutsche Version der britischen Quizshow "The Million Pound Drop" moderieren, produziert von Endemol - auch das bestätigte das ZDF nun offiziell gegenüber DWDL.de. Dabei bekommen die Kandidaten gleich zu Beginn der Show eine hohe Geldsumme, die sie durch möglichst viele richtige Antworten verteidigen müssen. Laut "SZ" will der Mainzer Sender die Show von 60 auf 90 Minuten strecken und abwechselnd mit "Aktenzeichen: XY... ungelöst" und internationalen Filmen am Mittwochabend ausstrahlen - wohl in der Hoffnung, endlich ein jüngeres Publikum erreichen zu können. Unter welchem Namen die Show hierzulande zu sehen sein wird, steht allerdings noch nicht fest.

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ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut habe befunden, Pilawa um 20:15 Uhr einzusetzen sei effektiver als kurz vor Mitternacht. Dort talkt derzeit Markus Lanz, wenn auch bislang längst nicht so erfolgreich wie sein Vorgänger Johannes B. Kerner. Ohnehin ist auch die Zukunft von Lanz noch offen: Angeblich sind die Verhandlungen über einen neuen Vertrag ins Stocken geraten, von einem möglichen Wechsel zurück zu RTL ist zu hören. Dort sucht bekanntlich "stern TV" im kommenden Jahr ein neues Gesicht. Jörg Pilawa dürfte mit all dem nur wenig zu tun haben, soll er sich doch nun ausschließlich um große Abendshows im ZDF kümmern.

Er soll nämlich zusätzlich zu seiner Mittwochs-Quizshow auch weitere Shows am Samstagabend moderieren, wie ein Sendersprecher auf DWDL.de-Anfrage bestätigte - womöglich im Stil der "logo"-Show, mutmaßt die "Süddeutsche". Zu Pilawas Aussagen von 2009 passt all das freilich nicht: Er habe vor der Überlegung gestanden, weitere Jahre für die ARD zu arbeiten und dann irgendwann mit 50 "in die Annalen der deutschen Fernsehgeschichte endgültig als der Quiz-Onkel eingehen." Oder aber er traue sich, noch einmal etwas anderes zu machen, hatte der Moderator damals gesagt. Nun steht fest: Getraut hat er sich nicht - stattdessen bleibt Jörg Pilawa lieber Quiz-Onkel.