© Denn der Name "Goldene Rose" mag innerhalb der Branche bekannt sein, darüber hinaus hat er aber bislang kaum Strahlkraft entfalten können. Dabei hatte man in nicht allzu ferner Vergangenheit schon einmal versucht, mit Glamour zu punkten. Bis 2006 wollte Festival-Direktor Georges Luks dafür sorgen, dass sich "die Breitenwirkung der Goldenen Rose in einem weiteren Publikum entfalten kann", wie er damals in einem DWDL.de-Interview sagte. Weil ihm Montreux dafür zu klein erschien, ließ er die Rose d'Or 2004 nach Luzern umziehen. Hier wirkte dafür dann - trotz der ebenfalls beschaulichen Atmosphäre - alles ein bis zwei Nummern zu groß. So groß, dass nach drei Jahren prompt die Pleite kam.
Dann übernahm Freddy Burger Management das Ruder - und vollzog eine komplette Kehrtwende. "Back to the Roots" hieß das Konzept ab 2007, eine Fokussierung auf Fachbesucher. Öffentlichkeit? Allenfalls zweitrangig. "Es hat ja keinen Sinn, eine Konkurrenzveranstaltung zu den Oscars aufbauen zu wollen. Das machen die besser und toller", so der Luks Nachfolger als Festival-Direktor Urban Frye damals. Und nun, nur drei Jahre später und pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum ist unter Ringier-Führung wieder alles anders. Der nun amtierende Festival-Direktor Rolf Probala: "Warum sollte die Rose d'Or nicht auch erreichen, was für Film-Festivals ganz natürlich ist: Ein attraktives Programm für Experten genauso wie für das Publikum?"
© DWDLDoch der Fokus des Festivals liegt natürlich noch immer auf den Fachbesuchern. Dabei ist es weniger das inzwischen "Rose d'Or Forum" getaufte Angebot an Panels und Keynotes, in denen vor auch in diesem Jahr recht kleinen Kreis mal wieder über die üblichen Themen 3D oder Multi-Plattform-Angebote diskutiert wurde, sondern die Möglichkeit, in der ruhigen Atmosphäre Luzerns Kontakte zu knüpfen und zu pflegen und im Film-Kiosk Programme aus aller Welt zu sichten. Als unangefochtener Renner stellte sich dort in den letzten Tagen mit "Benidorm Bastards" übrigens eine Versteckte-Kamera-Comedy mit Rentnern heraus. In Deutschland wurde das Format unlängst unter dem Namen "Das R-Team" von Sat.1 adaptiert - bislang allerdings noch mit wenig Erfolg.
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