Annette Frier© ARD/DFP
Auch wenn sowohl Schauspieler Christoph Bach ("Dutschke") als auch das Team des "Tatort: Weil sie böse sind" bei Ihrer Ehrung als bester TV-Film in den Dankesreden zaghafte Kritik an der Abschaffung der persönlichen Kategorien für die Kreativen der TV-Branche übten, so war es am Samstagabend in Köln eindeutig Annette Frier, die am kräftigsten Kritik übte. Ihre Dankesrede zur Auszeichnung von "Danni Lowinski" als Beste Serie endete mit einem Gruß von Danni Lowinski, den sie übermitteln solle.

 

"In der Angelegenheit Stifter des Deutschen Fernsehpreises versus Berufsverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) und weiterer Kreativ-Verbände fordere ich die Parteien auf, ihren beleidigten Arsch an einen Tisch zu setzen, um für die Preisverleihung 2011 eine konstruktive Lösung zu finden, so dass wir uns nächstes Jahr wieder alle gemeinsam besaufen können. Schöne Grüße, Danni Lowinski", verlas Frier im aufgebrachten Tonfall ihrer Serienfigur und erntete dafür großen Jubel im Publikum.

Nach der Verleihung sprach sich Frier im Gespräch mit DWDL.de dafür aus, dass alle Beteiligten eine Lösung finden sollten und die Idee jetzt alternative Preisverleihungen aus dem Boden zu stampfen, kein gangbarer Weg sei. Frier trug dabei, wie viele andere Prominente auch, den Protest-Anstecker des Berufsverband der Film- und Fernsehschauspieler mit der Aufschrift "Ich bin preiswert". Die Aussage dieses Ansteckers war doppeldeutig: Einmal ging es dem BFFS um die abgeschafften Kategorien, aber auch um die allgemein schlechte Gagen-Situation für Schauspieler. Dem stimmte auch Annette Frier zu: "Auch bei uns Schauspielern bricht die Mittelschicht weg."