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Im Dezember ist es bereits vier Jahre her, dass die Private Equity-Gesellschaften KKR und Permira gemeinsam die ProSiebenSat.1 Media AG übernommen hatten. Während dieser Zeit erfolgte die Übernahme von SBS, die ProSiebenSat.1 einen gewaltigen Schuldenberg beschert hat. In diese Zeit fiel auch der massive Konjunktur-Einbruch, in dessen Folge der Aktienkurs von ProSiebenSat.1 kurzzeitig gar unter die 1 Euro-Marke gefallen war.

Derzeit laufen die Geschäfte allerdings wieder richtig gut, erst an diesem Mittwoch konnte ProSiebenSat.1 wieder einen deutlich gestiegenen Umsatz und Gewinn vermelden. Auch der Aktienkurs hat sich seit dem Tiefpunkt vervielfacht und liegt inzwischen wieder bei knapp unter 20 Euro. Ein günstiger Zeitpunkt also für die Finanzinvestoren - deren Investitionszeitraum stets nur über einige Jahre geht - um sich aus dem Investment zurückzuziehen. Einem Reuters-Bericht zufolge sollen derzeit bereits konkrete Pläne geschmiedet werden.

 

 

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Favorisiert werde dabei derzeit ein Börsengang. Bislang sind an der Börse lediglich die ProSiebenSat.1-Vorzugsaktien gelistet. Deren Eigentümer bekommen zwar eine etwas höhere Dividende, haben im Gegenzug allerdings kein Stimmrecht. KKR und Permira sollen dem Bericht zufolge mit dem Gedanken spielen, auch die Stammaktien an die Börse zu bringen, womöglich noch im ersten Halbjahr des kommenden Jahres. Als Vorbild könnte der Teil-Rückzug des Finanzinvestors Providence bei Kabel Deutschland im Frühjahr dienen. Auch dort wurden die Aktien an der Börse veräußert.

In der Tat dürfte es für KKR und Permira bei einem Ausstieg schwierig werden, einen einzelnen Käufer zu finden, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. 2005 war Haim Saban sich bereits mit Springer über einen Verkauf einig, der dann jedoch am Kartellamt scheiterte. Das dürfte Investoren aus der Branche in Deutschland schon im Vorfeld abschrecken. Der immer mal wieder spekulierte Einstieg eines ausländischen Medienkonzerns wie Berlusconis Mediaset oder Murdochs News Corp. stieße wohl auf starke politische Widerstände, wie wilde Diskussionen in der Vergangenheit zeigten.

KKR und Permira wollten sich zu den Spekulationen nicht äußern.