Wetten Dass..?© ZDF
Fakt ist: Schon bei den Proben war der Kandidat mehrmals gestürzt, ließ sich dadurch jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Nun macht sich auch Gottschalk, der noch in der Sendung behauptet hatte, Samuel K. habe es immer geschafft, Vorwürfe: "Wir haben ihn auch bei den Proben hinfallen sehen", sagte er vor versammelter Mannschaft. Und fügt hinzu: "Man muss sich Gedanken machen, wie verkauft man so was in Zukunft?"

Es ist eine schwierige Frage, die sich nicht allzu leicht beantworten lassen dürfte, schließlich sind es eben jene spektakulären Wetten, die die Zuschauer sehen wollen.  Gottschalk bringt es auf den Punkt: "Sagt man, wir wollen jede Gefahr vermeiden? Dann sind wir bei einem Kindergeburtstag und blasen Kerzen aus. In einer Situation, wo die Konkurrenz größer wird", so der Moderator laut "Spiegel Online".

 

Gefährliche Wetten hat es in der fast 30-jährigen Geschichte der Show jedenfalls schon immer gegeben - es ist nur eben immer gut gegangen. Man erinnere sich nur an einen BMX-Fahrer, der über ein Haus zu springen versuchte, abstürzte - und sich zum Erstaunen aller nur das Bein brach. Oder bereits Ende der 80er, als ein Kandidat mit einem Fallschirm aus 4.500 Metern Höhe aus einem Heißluftballon absprang, um in 1.500 Metern Höhe in einen zweiten Ballon einzusteigen. Kaum auszudenken, was dabei hätte passieren können.

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"Wetten, dass..?" lebt von den Gefahren - und das weiß auch Thomas Gottschalk. Es werde wohl nur Konsequenzen geben, wenn sich die Verletzungen des Kandidaten als dauerhaft schwerwiegend herausstellen sollten. Eine ernüchternde, aber letztlich unglaublich realistische Einschätzung. Wenn die ZDF-Sendung die Zukunft des jungen Mannes nachhaltig verbaut haben sollte, "dann muss man sich ernste Gedanken machen, inwieweit man diese Sendung mit der gleichen Unbedarftheit fortführen kann", zitiert "Spiegel Online" den Moderator.

"Das Beste, was uns passieren kann, ist, dass er in einem hoffentlich vorzeigbaren Zustand nächstes Mal bei mir zu Gast ist", sagte Gottschalk zu seinem Team nach jener denkwürdigen Sendung, die allen Fernsehmachern eines noch einmal ganz gewiss vor Augen führen sollte: Auch wenn sich Unfälle nie komplett vermeiden lassen, so dürfen Quotendruck und Konkurrenzkämpfe nie auf Kosten der Sicherheit gehen.