Ein Abschied von der "Zeit"; ein Abschied aus der Verlagsbranche: Florian Illies, Feuilletonchef der Publikation der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, wird seine Zelte bei der Wochenzeitung abbrechen und im Sommer 2011 als Partner ins Berliner Auktionshaus Grisebach einsteigen. Dort soll er sich insbesondere um die Kunst des 19. Jahrhunderts kümmern.
So überraschend der Karriereschritt auf den ersten Blick auch wirkt, auf unbekanntes Terrain wagt sich Illies freilich nicht: Der 39-Jährige studierte Kunstgeschichte und neuere Geschichte und schrieb seine Abschlussarbeit über den "Import kunsthistorischer Systeme zur Zeit des Viktorianismus". Vor diesem Hintergrund zeigt sich auch Bernd Schultz, geschäftsführender Gesellschafter des Auktionshauses, im Gespräch mit der "Welt" sehr optimistisch: "Wir sind sicher, dass Florian Illies durch seine vielfältigen Fähigkeiten, Interessen und Kenntnisse eine großartige Bereicherung für das Team der Villa Grisebach ist."
Vor seinem Engagement bei der "Zeit" hatte Illies sein Kunstinteresse mit seinen journalistischen Tätigkeiten durch den Aufbau der Fachzeitschrift "Monopol" verknüpfen können, einem Magazin für zeitgenössische Kunst. Der mit "Generation Golf" auch zum Bestsellerautor avancierte Illies gab zu Protokoll, dass er von dem Angebot zum Einstieg beim Auktionshaus "angenehm überrascht" gewesen sei.