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Um vier Millionen Euro soll der öffentlich-rechtliche Ki.Ka von einem Mitarbeiter betrogenen worden sein - so wurde es zumindest in der vergangenen Woche bekanntgegeben. Doch möglicherweise ist der Skandal um die mutmaßliche Betrugsmasche des Herstellungsleiters Marco K. noch größer als bekannt.

Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, konzentrieren sich die Ermittler auf Fälle, die noch nicht verjährt sind. Vieles deutet aber darauf hin, dass der Beschuldigte das Spiel mit gezinkten Rechnungen schon länger betrieben haben könnte. So soll das ZDF bereits vor zwei Jahren eindringlich vor den Zuständen beim Ki.Ka gewarnt haben.

In einem Revisionsbericht hieß es demnach, dass Bestellungen und Abrechnungen personell nicht immer ausreichend getrennt seien. Zudem soll eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft empfohlen eine Trennung von Programmverantwortlichen und jenen Mitarbeitern zu vollziehen, die für den Einkauf zuständig seien.

Die Verantwortlichen des MDR entschieden jedoch, dass der Vorschlag nicht praktikabel sei und setzten ihn dementsprechend auch nicht um. "Vielleicht hätten wir das doch machen sollen", zitiert der "Spiegel" den MDR-Intendanten Udo Reiter nun. Der MDR prüft inzwischen auch, ob der Beschuldigte möglicherweise mit weiteren Firmen ähnliche betrügerische Modelle unterhielt.