Bild: Jahreszeiten-Verlag© Jahreszeiten-Verlag
Ein Generationswechsel kündigt sich auch in der Ganske-Verlagsgruppe an, zu der unter anderem der Jahreszeiten-Verlag gehört an. In einem Interview mit "Horizont" hat sich nun erstmals Verlegersohn Sebastian Ganske ausführlich zu Wort gemeldet. Ganske ist Geschäftsführer der Digital-Tochter 4 Seasons Digital Net und hält bislang ein Prozent an der Holding und 16 Prozent der Anteile am Jahreszeiten-Verlag.

Sebastian Ganske äußerte sich erstmals für die Eigentümerfamilie unter anderem zu dem Radikalumbau des Jahreszeitenverlags im vergangenen Frühjahr. Der Verlag hatte damals alle Redakteure entlassen, übrig blieben nur Chefredakteure und Ressortleiter, die das Blatt seitdem mit Hilfe von Freien füllen. Ganske verteidigte dieses Vorgehen: "Es gibt bei jedem Titel weiterhin ein
fest angestelltes Blattmacher-Team. Die sind in der Regel nicht kleiner als die Redaktion so mancher anderer Zeitschrift." Zudem sei die Qualität der Hefte seitdem "eher noch besser geworden", gab er gegenüber "Horizont" zu Protokoll. Der Schritt sei notwendig gewesen, weil sich der Markt dramatisch verändert habe.

Die Umbruch-Situation, in der sich die Medienbranche befindet, sieht Ganske allerdings positiv. "Ich sehe, dass sich die Verlage gerade in einer Phase voller Chancen bewegen, in der auch wir die Möglichkeiten haben, sehr viel zu erreichen, mehr denn je." Und weiter: "Ich glaube, dass es gute Möglichkeiten geben wird, auch mit elektronischen Presse- und Buchmedien profitabel zu wachsen." Für das restriktive Vorgehen Apples, an dem sich die Verlage unter anderem stören, äußert Ganske Verständnis: "Genau die Prozesse, die die Zusammenarbeit mit Apple tatsächlich oftmals kompliziert gestalten, sorgen dafür, dass die Produkte am Ende funktionieren, ganz im Sinne der User."